::: Geblubber: Wie gehst du vor, wenn du eine Rezension schreibst? (Montagsfrage)


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Seit kurzer Zeit gibt es bei paperthin wöchentlich DIE MONTAGSFRAGE zu beantworten. Eine tolle Möglichkeit für Blogger, zu einem bestimmten Thema ihren Senf loszuwerden und sich mit anderen Bloggern auszutauschen. An der aktuellen Montagsfrage möchte ich auch teilnehmen. Diese lautet wie folgt...

Wie gehst du vor, wenn du eine Rezension schreibst? Fängst du sofort an, nachdem du das Buch beendet hast? Machst du Notizen oder markierst wichtige Stellen? Schreibst du besonders gerne zu einer bestimmten Tageszeit, hast du »Schreibrituale«?

Eine interessante Frage, zu der ich mir gaaaaanz viele Antworten wünsche.
Während ich ein Buch lese, mache ich mir so gut wie nie Notizen. Das würde mich vom Lesen ablenken und mir sicher auch ein bisschen den Spaß am Buch verderben, schließlich lese ich immernoch um des Lesens Willen und nicht, weil ich eine Rezension für Ankas Geblubber schreiben möchte. Das einzige, was ich mir beim Lesen manchmal aufschreibe, das sind Zitate aus dem Buch. Diese tippe ich meistens direkt ins Handy und speichere sie ab. Auch nach Beendigung eines Buches mache ich mir keine Notizen - lieber lass ich das Gelesene noch ein bisschen auf mich wirken. Dann kommt es ganz darauf an, wie viel Zeit ich habe. In den meisten Fällen tippe ich meine Rezi 1-7 Tage später. Ganz ganz selten schaffe ich es, eine Rezi im direkten Anschluss an das Buch zu schreiben, also Buch zu, Laptop an.

Bestimmte Schreibrituale habe ich auch keine, dafür gehe ich die ganze Sache wohl viel zu laienhaft an, was mir aber gefällt. Ich hasse es, wenn ich mich selbst unter Druck setzen muss. Dann fallen mir erst recht keine guten Formulierungen ein. Am liebsten nehme ich mir ausreichend freie Zeit, während der mich niemand stören kann - entweder am Abend nach Feierabend oder am Wochenende tagsüber. Dann lege ich das Buch neben mich, bau mir erstmal das Rohgerüst auf (Klappentext, Buchinfos, Trailer und Co.) und nähere mich so vorsichtig dem Buch. Sobald das Gerüst steht, lasse ich meinen Gedanken freien Lauf und tippe (manchmal mehr, manchmal weniger) wild drauf los. Irgendwann komme ich automatisch zu einem Ende, überarbeite nochmal den kompletten Text, lese ihn mir laut vor, nehme "Stolpersätze" raus und freue mich auf den Moment, in dem ich auf den orangenen Button "Veröffentlichen" klicken kann.

Das Lesen und Rezensieren (und alles was damit einher geht) ist mein größtes Hobby. Ich liebe es, in einem Buch zu versinken und ebenso liebe ich es, aus ihm wieder aufzutauchen und meine Leseerfahrungen und -erlebnisse mit euch zu teilen. Es ist eine Passion und keine Profession, worauf ich natürlich stolz bin, denn so gelingt es mir, ohne Druck mein Hobby weiterzuverfolgen und den Spaß an der ganzen Sache nicht zu verlieren - da dürfen ruhig ein paar klitze kleine Rechtschreibfehlerchen über die Blogseite hüpfen und auch nicht jede Formulierung muss nobelpreisverdächtig sein. Ich möchte weiterhin so authentisch wie möglich meine Leselust mit euch teilen.

Wie steht ihr zu dem Thema Rezensionen? Wie/wo/wann schreibt ihr?


Kommentare

  1. Das ist eine schöne Idee + Frage + Antwort! Die Montagsfrage habe ich auf anderen Blogs schon gesehen und besonders diese hier gefällt mir da sehr gut. Schon interessant, wie die Blogkollegen so zu Werke gehen. :)

    Witzig dann: ich gehe ähnlich an die Sache heran, wie du. Nur, dass es bei mir schon mal etwas länger dauern kann, bis ich mich hinsetze und meine Gedanken zu einem Buch niederschreibe. Je nach Zeit und Lust. Habe ich mal keines von beidem, dann lasse ich es einfach sein. Mit ein Grund warum ich mittlerweile nur noch bedingt (z. B. Vine) auf Leseexemplare zurückgreife = mehr Freiheit.

    Mich entspannt es beim Rezischreiben dann auch, wenn nebenher (stimmungsabhängige) Hintergrundmusik läuft oder gerne auch mal eine romantische Komödie. Meistens sieht man mich also mit Notebook auf dem Schoß/Sofa sitzen, während nebenher der DVD-Player läuft. Frag nicht warum, aber mir gefällt es einfach und so flutscht es bei mir meistens am besten.

    Ansonsten baue ich mir auch erst mal das übliche Rezigrundgerüst auf, bevor es an die eigentlichen Buchgedanken geht. Da bin ich dann auch ziemlich planlos und schreibe einfach drauf los. Da werden dann schon mal Sätze gestrichen und Absätze verschoben. Notizen mache ich mir zuvor auch keine und sogar das Zitat suche ich mir meistens erst während der Buchbesprechung raus - oftmals mit einer ungefähren Ahnung (wenn ich mir die Seite auch tatsächlich gemerkt habe). Bei mir ist es dann allerdings auch so, dass es mir Spaß macht an einzelnen Sätzen zu feilen und sie nicht 08/15 klingen zu lassen. Das aber auch eher, weil ich gerne schreibe und mich somit zugleich kreativ austoben kann. Da bin ich dann sogar die Geduld in Person, obwohl ich für gewöhnlich ziemlich ungeduldig bin. Doch die Zeit nehme ich mir hier dann sehr gerne. Nicht für andere, sondern einfach für mich selbst. :)

    So, das wurde dann mal wieder länger, als beabsichtigt. Aber das ist ja meistens so.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende noch!
    Reni

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    1. Hallo liebe Reni,

      nun möchte ich auch diesen ausführlichen Kommentar beantworten. Habe mir für dieses Thema ausreichend Zeit genommen und lese mir alle Rückmeldungen aufmerksam durch.

      Ich finde es total interessant, dass du beim Schreiben nicht nur stimmungsabhängige Hintergrundmusik laufen lässt, sondern ganze Filme anschaust. Genial! Ich glaube, das könnte ich nicht.

      Deine Rezensionen lesen sich immer unheimlich flüssig und locker und doch genießt man jeden einzelnen Satz, weil du richtige Kunstwerke erschaffst. Deine Wortspiele sind genial - ich liebe sie besonders, wenn du etwas zu bemängeln hast und hier mit einem zwinkernden Auge an die Sache rangehst. Absolut köstlich. Und sowas kommt dabei raus, wenn du nebenher eine romantische Komödie schaust? Chapeau! Sollte ich vielleicht auch mal probieren.

      Liebe Grüße und bis ganz bald!
      Anka

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  2. Feinen Morgen, Anka.
    (Nebel kann auch schön sein :-) )

    Filmrezensionen zu schreiben sind für mich eigentlich eine anspornende Angelegenheit. Zumal wenn mich das Gesehene bis ins Mark getroffen hat. Die erste Reaktion ist, mir das Werk weitere Male anzusehen - um cineastisch zu schwelgen und weitere Details aufzunehmen. Für das Schreiben an sich muß ich in der richtigen Stimmung sein. Lieber erscheint mir der Text einen Monat später, als daß ich mich zu etwas zwinge.
    Dann fehlt nur noch die passende Musik und ich klinke mich in die Gedanken ein. Oft steht ein Intro vor dem Text, das sich mit Aspekten des Films (eher philosophisch) befaßt. Mein Zitate-Fundus ist hierzu reichlich umfangreich ;-).
    Danach gehe ich allgemeiner auf das Thema ein, denke über Reaktionen anderer nach, oder setze einen ersten Standpunkt. In der Regel erfolgt dann eine szenische Erzählung, in der ich gern die Bilder/Emotionen zurück in Worte kleide (als Beispiel Katniss' Jagd auf daa Reh). Es folgt mein grober Umriß der Handlung, wie meine ausgesprochen subjektiv gefärbten Anmerkungen.
    Den Abschluß bildet ein "Rausschmeißer". Entweder eine treffende Szene, ein markanter Dialog - oder ich platziere ein kurzes Zitat.

    Ich muß allerdings das anspornende Momentum an meinen Rezis relativieren, liegt doch mit 'Tribute Von Panem' die letzte bereits Monate zurück. Bis auf Kleinigkeiten (Previews, Kinostarts) habe ich nicht mehr viel geschrieben. In der Filmecke ruhe ich also ein wenig...

    Dafür machen mir seit etwa einem Jahr die Buchblogs so richtig Spaß. Fühle mich wohl dabei. Danke also...

    bonté

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    1. Hallo und bonsoir RoM,

      herzlichen Dank für deine ausführliche Rückmeldung. Ich finde es unglaublich spannend zu erfahren, wie andere Schreiberlinge vorgehen. Du hast da ein ein festes Gerüst, das du abwanderst. Auch eine gute Sache. So verzettelt man sich nicht und liefert stets zuverlässige Qualität. Klasse.

      Und du hörst Musik beim Schreiben? Noch mal einer. Auch das finde ich spannend. Ich selbst habe es am liebsten ganz ruhig.

      Hui, deine letzte Filmbesprechung liegt schon soooo lang zurück? Na dann wird es aber Zeit, dass du mal wieder eine zusammentippselst. Welche interessanten Filme hast du denn in letzter Zeit gesehen?

      Viele Grüße an dich und MERCI für deine lieben Worte,
      Anka

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    2. Hi!
      Musik beim Schreiben klinkt mich in die benötigte Stimmung für besagten Text. Ideal bleibt der Filmscore, läuft doch dabei in meinem Hinterkopf das Gesehene emotional wieder ab. Gut, nicht immer ist der musikalische Klangteppich anmerkenswert. Aber cineastische Erlebnisse a la 'Sucker Punch', 'Scott Pilgrim Versus The World' oder 'The Lovely Bones' werden derart veredelt.

      Gesehen habe ich zuletzt "Game Of Thrones" (1. Season komplett), 'Anna Liebt Philipp'(Verfilmung eines herzig, realen Kinderbuchs). Nicht zu vergessen "2 Broke Girls" als Gemütserheller.
      Doch ein wenig Etwas - aber die Musen küssen nicht mehr so oft...

      bonté

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  3. Eine interessante Frage! Da mach ich mir mal ein paar Gedanken zu! Aber im großen und Ganzen bin ich echt froh, dass du das ähnlich Chaotisch anzugehen scheinst wie ich! ;)
    Und ich geb dir recht: Es sollte ein Hobby bleiben und den Pulizer wollen wir damit auch nicht abräumen!

    Viele liebe Grüße

    Kerstin

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    1. ... na toll wäre es aber schon, wenn wir mit unserem Geschreibsel den Pulizer abräumen könnten *kicher*

      Sonntagsdrücker an dich <3
      Anka

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  4. Hallo Anka,

    finde ich ja spannend deine Montagsfrage.Ich habe schon so lange keine Rezi mehr geschrieben, irgendwie stehe ich immer unter Druck, wenn ich ein Buch resenzieren muss...

    Ja, das glaube ich, dass die Leute ohne Badewanne da genervt sind, man hat ja schon immer recht oft Badeprodukte in der Pinkbox...

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    1. Hi Steffi,

      unter Druck setzen ist ganz ganz schlecht und stört beim Schreiben meist mehr, als dass es hilft. Versuch es einfach ganz locker anzugehen und nehme dir nicht vor eine Rezension zu schreiben, sondern einfach ein bisschen über deine Leseerfahrungen zu erzählen. Ist gleich viel leichter.

      Liebe Sonntagsgrüße
      Anka

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  5. Hey Anka-Herzi,

    gute Frage. Da äußere ich mich auch dazu, vor allem, weil sich bei mir hier im Laufe der Zeit einiges verändert hat, im Gegensatz zu meinen Bloganfängen.

    Früher habe ich das Buch mich Post-its zugeklebt :-) Nicht nur Zitate, auch Stellen, die ich nicht vergessen wollte, Charaktereigenschaften, usw... Das hat mir aber oft den Lesefluss weggenommen, bzw. ich habe schon während des Lesens nach Stellen gesucht, die ich mir markieren will. Dadurch liest man das Buch schon mit entsprechender Bewertung und das nimmt, wie du schon schreibst, den Spaß!
    Heute verwende ich Post-its fast ausschließlich für Zitate. Und das auch nicht mehr so exzessiv, wie früher.

    Notizen zum Buch habe ich mir früher auch viele gemacht, meist ins Handy getippt, um auch für die Rezi ja nichts zu vergessen. Mache ich heute gar nicht mehr. Denn auch das nimmt den Lesefluss. Meine Rezis schreibe ich somit vollkommen aus dem Kopf :-)

    Wenn ich ein Buch rezensiere, dann immer ca. 1-3 Tage nach dem Lesen. Da ist das Gelesene noch frisch und ich werden dem Buch am besten gerecht. Entweder bin ich dann noch begeistert, emotional, wütend, etc. und kann das am besten in die Rezi einfließen lassen. Umso länger ich mit einer Rezi warte, umso mehr verschwinden diese Gefühle und die Rezi wird nüchterner und manches vergesse ich dann auch (vielleicht).
    Ich rezensiere meistens über die Mittagspause, wenn ein Kind schläft und das andere sich beschäftigt, oder wenn mein Mann geschäftlich außer Haus ist und ich abends dann Zeit habe.

    Auch arbeite ich gerade daran, nicht mehr jedes Buch zu rezensieren. Manchmal fällt mir das schwer, besonders wenn ein Buch genial war. Aber andererseits sind Rezis auch einfach viel Arbeit und kosten viel Zeit und Mühe. Dann lieber wieder mehr lesen und nicht immer dabei an die Rezi denken.

    Das war's soweit :-)

    Drück dich!
    Damaris

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    1. Hallo liebe Damaris,

      auch ein großes Dankeschön an dich für deine ausführliche Rückmeldung. Wir hatten uns ja schon das ein oder andere Mal übers Rezensieren ausgetauscht. Ich finde es toll, dass du dir den Druck genommen hast und nun "freier" rezensierst. So macht das Lesen gleich viel mehr Spaß. Und hey, man muss ja nicht jedes Buch rezensieren, wie du schon sagst. Manchmal ist es doch auch ein ganz schönes Gefühl, die einmaligen Leseerlebnisse für sich zu behalten.

      Deine Idee, auf Facebook diese kleinen "Fazit-Texte" zu posten, finde ich übrigens absolut gelungen. Sowas würde mir auch gefallen. Meist ist es dann aber so, wenn ich mich erstmal hingesetzt und mir Gedanken zu einem Buch gemacht habe, dann wird auch eine komplette Rezension draus (mal mehr, mal weniger lang).

      Dass in deinen Rezensionen sehr viel Arbeit, Zeit und Herzblut steckt, liest man sofort heraus. Du weißt, ich liebe deine Buchbesprechungen und natürlich die High Fives!

      Liebste Grüße an dich. Halt die Ohren steif!
      Anka

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    2. Oh, schön das dir mein Facebook "Kurzspot auf..." gefällt :-) Das freut mich total!! Eignet sich sehr gut für Bücher, die ich ohne Rezi, nur für mich gelesen habe, denn der Kurzspot geht schnell und lässt sich ruckzuck mit dem Handy posten :-)
      Drück dich!!

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  6. Eigentlich mache ich das relativ "frei Schnauze". Bei komplizierten Büchern denke ich dann eher mal nach, ob ich die Rezension nicht konkret gliedern sollte. Aber da ich kein hauptberuflicher Kritiker bin...

    PS: Deine Blubberseite gefällt mir wirklich. Aber die macht bestimmt viel Arbeit. Da bin ich als Blogger noch Laie: http://karatekadd.blogspot.de/
    Viele Grüße,
    der KaratekaDD

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    1. Hallo Uwe,
      das macht die Buchblogs ja so unheimlich interessant und wertvoll. Wir sind eben keine hauptberuflichen Kritiker, vielmehr passionierte Leser, die ihre Leselust mit Gleichgesinnten teilen möchten. Eine Rezi muss deshalb gar nicht "konkret gegliedert" sein. Ich finde es schöner, wenn sie von Herzen kommt und die Punkte widerspiegelt, die man beim Lesen erlebt hat.
      Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich schau gerne mal bei dir vorbei.
      Liebe Grüße
      Anka

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