Hallo ihr Leseratten!
Heute werde ich mal ordentlich jammern, macht euch auf etwas gefasst! Ich entschuldige mich bereits im Vorraus, aber es muss jetzt einfach raus!
Seit vielen vielen Jahren bin ich ein großer Fan von Joy Fielding und ihren großartigen Romanen. Ich habe fast alle in meinem Bücherregal stehen und liebe sie wirklich sehr! In all ihren Roman ist die Hauptprotagonistin eine Frau. Die Geschichten waren bisher immer schlüssig, die Charaktere toll und stark. Frauen, mit denen man sich identifizieren konnte, Frauen, die schnell zu Freundinnen wurden. Joy Fieldings Romane waren für mich immer fesselnd und spätestens ab der Hälfte konnte ich sie nicht mehr aus der Hand legen. Es gibt immer einen spannenden und brisanten Höhepunkt. Damals waren diese Romane einfach perfekt für mich.
Lange Zeit habe ich dann nichts mehr von ihr gelesen. Ich wollte mir die teuren Hardcover nicht kaufen, sondern mir, wie sonst auch, die Taschenbuchausgaben zulegen.
Da meine Ma auch ein Joy Fielding Fan ist, habe ich ihr - ganz uneigennützig - zum Muttertag "Im Koma" geschenkt. Da sich auf ihrem Nachttisch grad die ungelesenen Bücher stapeln, durfte ich es erstmal wieder mitnehmen. Bei meinem letzten Büchereibesuch entdeckte ich dann jedoch die Hardcover-Ausgabe von "Das Verhängnis", Joy Fieldings neuester Roman (so viel ich weiß). Zu Hause angekommen ließ ich alles stehen und liegen und fing gleich an zu lesen. Ich wusste, dass mir dieses Buch wieder wunderbare und spannende Lesestunden bereiten würde.
So, diese Szene in der Bar wird bereits auf den ersten Seiten abgehandelt. Was mich am Anfang etwas verwirrt hat war, das dieses Mal nicht aus der Perspektive der Frau erzählt wird, sonders aus der der Männer. OK, etwas ungewöhnlich für Joy Fielding, aber hey, ist sicher bloß einfach mal ein anderer Einstieg. Nee, denkste! Es geht so weiter. Die Männer werden von vorne bis hinten beleuchtet. Ihre Herkunft, ihre verdorbene Kindheit, ihre Probleme und und und. Das Milieu, von dem hier berichtet wird, ist für mich mehr als abschreckend und die Männer sind mir auf keinste Weise sympatisch. Lediglich der schüchterne Student Will wird nett umschrieben und erweckt ein bisschen Neugierde. Suzy wird anfangs nur oberflächlich beschrieben, bis dann auch mal ein Kapitel aus ihrer Perspektive erzählt wird. Eine arme Frau, mit der ich zwar Mitleid hatte, die mir aber auch nicht sympatisch war. Bereits im ersten Kapitel taucht noch eine weitere Frau auf, die jedoch anfangs eher eine Nebenrolle spielt. Sie ist die Barkeeperin und gleichzeitig die Lebensgefährtin von Jeff, einem der drei Typen. Einzig und allein sie hat mir gefallen. Zu ihr konnte ich eine leichte Bindung aufbauen, bis zu der Stelle, an der ich irgendwann das Buch zugeschlagen und weggelegt habe.
Die Handlung war für mich langweilig und uninteressant, trotzdem habe ich mich weiter durchgekämpft, schließlich ist Joy Fieldings Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen. Irgendwie wurde es dann immer schlimmer. Mit Joy Fielding hatte das ganze, meiner Meinung nach, nichts mehr zu tun.
In der Mitte gibt es eine Wendung, die mich total verwirrt hat. Wie können sich Figuren so urplötzlich so dramatisch verändern. Ich konnte es nicht fassen! Als dann auch noch die unsympatischste Figur im ganzen Buch noch genauer und intensiver beschrieben wurde, u.a. seine Gewaltausbrüche Frauen gegenüber, habe ich stinksauer das Buch beiseite gelegt. Aus lauter Trotz ist mir das "spannende" Ende wurscht und piep-egal!!!
Wütend, stinksauer, enttäuscht, traurig...all das bin ich, wenn ich an dieses Buch denke.
Bisher war Joy Fielding für mich eine Göttin! Auf jeden ihrer Romane war Verlass! Was ist hier bloß passiert? Das Buch ansich ist sicherlich nicht grottig schlecht, aber ich hatte einfach was anderes erwartet. Hätte ich das Buch gelesen, ohne gewusst zu haben, dass es von Joy Fielding ist, würde ich nicht so extrem reagieren.
"Im Koma" habe ich meiner Ma zurück gegeben und werde es in nächster Zeit sicherlich nicht mehr anrühren! Irgendwann wird es sicherlich wieder den Weg auf meinen SuB finden, aber jetzt habe ich die Nase gestrichen voll!
Kennt ihr das? Wart ihr auch schon mal so derbe enttäuscht von einem Buch? Ober habt ihr dieses Buch evtl. auch schon gelesen? Vielleicht empfinde ich auch nur anders....ich freue mich sehr auf euer Feedback!
P.S. fast vergessen :) Hier noch die üblichen Infos zum Buch
· Hardcover: 416 Seiten
· Verlag: Goldmann (September 2010)
· Genre Roman
· Genre Roman
· ISBN: 978-3-442-31205-4
· Preis: 19,99 Euro
Hallo Anka!
AntwortenLöschenIch kann dich verstehen und bin von dem Buch ebenso enttäuscht wie du (z.B. "Im Koma" hat mich total begeistert).
Und ebenso enttäuscht bin ich von den letzten Bänden der Kay Scarpetta-Reihe (Patricia Cornwell) und der Tempe Brennan-Reihe (Kathy Reichs). Diese beiden Serien lese ich auch nicht mehr weiter. Aber Joy Fielding bekommt noch eine Chance!
LG, Sabine
Ich habe schon im Vorhinein die schlechten kritiken zu diesem Buch gelesen und habe die Finger davon gelassen!! Ich habe bis jetzt fast alle Bücher von Joy Fielding gelesen und liebe Sie ebenfalls (und "Im Koma" kann ich dir ans Herzen legen). Z. Bsp. weiß ich auch, dass von Karen Slaughter (eine meiner weiteren LIeblingsautorinnen) ein dünnerer Thriller erschienen ist, der wirklich schlimm sein sol....also lass ich auch die Hände davon, denn alle ihre anderen Bücher sind einfach wundervoll und spannend! Vielelciht werden da einfach auch irgendwelche alte Manuskripte veröffentlicht oder ins Deutsche übersetzt? ich weiß es nicht, aber gib nicht auf und lies einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein anderes Buch von Ihr!
AntwortenLöschenLiebe Grüße sendet dir
Martina
Ich war auch absoluter Joy Fielding Fan und habe seit Jahren nichts mehr von ihr gelesen, habe aber noch ein paar Bücher von Ihr auf meinem SuB liegen.
AntwortenLöschenZwei davon habe ich dieses Jahr jetzt gelesen:
"Am seidenen Faden" war eine totale Enttäuschung, das Buch habe ich inzwischen durch eine Wanderkiste getauscht.
"Flieh, wenn Du kannst" hat mich auch nicht umgehauen, ich mußte sogar glatt nochmal nachgucken, um was es da eigentlich ging.
Ich denke die restlichen Bücher von ihr werden wohl noch etwas länger auf dem SuB liegen bleiben...
Liebe Grüße
Kerstin
Hey ihr Lieben,
AntwortenLöschenvielen Dank für eure lieben Worte. Jetzt bin ich froh, dass es nicht zu mir so ergangen ist. "Im Koma" werde ich sicher noch lesen....aber nicht in den kommenden Wochen *lol*
Dann wünsche ich euch viel Spaß und mehr Glück mit euren aktuellen Büchern ;)
Liebe Grüße
Anka
Mein ungeschlagener Lieblings-Fielding ist ja "Schlaf nicht, wenn es dunkel wird". ;-)
AntwortenLöschen@Martina: Ich glaube du meinst "Verstummt" von Karin Slaughter - so ein furchtbares Buch, das man mit ihren anderen Thrillern überhaupt nicht vergleichen kann.
Liebe Grüße