::: Rezension: Beziehungskrankheiten, die nur der Schlussmacher heilen kann ~ Matthias Schweighöfer :::
· Autor: Matthias Schweighöfer
· Medium: Taschenbuch
(192 Seiten)
· Verlag: Riva Verlag (Dezember 2012)
· ISBN:
978-3-86883-289-1
· Genre:
Unterhaltung, Humor
· Preis: 9,99
Euro
Kurzbeschreibung des
Verlages
Lustige Symptome rund um die Liebe
Beziehungen sind das größte Glück. Das ändert sich erst, wenn eine der zahlreichen Beziehungskrankheiten akut wird. Die Bandbreite reicht von grassierender Kontrollitis über willkürliche Knutschose bis hin zur berüchtigten Sockolore. Aber zum Glück gibt es Paul. Er ist Trennungsagent. Ihn kann man rufen, wenn man seinem Partner nicht selbst sagen möchte, dass es vorbei ist und man den Anblick seiner herumliegenden Socken einfach nicht mehr erträgt.
Dieser lustige Ratgeber zum Kinohit
mit Matthias Schweighöfer bietet umfassende Information über alle bekannten
Beziehungskrankheiten und gibt Hilfestellung bei Fragen wie:
- Wie gefährlich ist Morbus Müll?
- Was tut man gegen sonntägliche Tatorta?
- Wie behandle ich Couchlägrigkeit?
Ankas Geblubber
"Beziehungskrankheiten, die nur der Schlussmacher
heilen kann" kann man als Begleitbuch zum Film "Der
Schlussmacher" von und mit Matthias Schweighöfer sehen, aber auch als
kurzweilige Unterhaltungslektüre, die alltägliche Beziehungsproblemchen unter
die Lupe und auf die Schippe nimmt.
Als großer Schweighöfer-Fan war für mich klar, dass ich
dieses Buch in meinem Bücherregal stehen haben muss. Schließlich konnte mich
jedoch nicht nur das schmucke Cover, sondern auch der Inhalt begeistern.
Paul ist professioneller Schlussmacher. Seine berufliche Aufgabe
besteht darin, die unangenehmen Aufgaben einer Trennung zu übernehmen. Er
spricht die Trennung nicht nur aus, er hört sich auch das Gejammer des
Ex-Partners an und kümmert sich darum, dass dieser die Wohnung mit den ihm/ihr
zustehenden Habseligkeiten verlässt. In seinem Buch stellt Paul die häufigsten
Beziehungskrankheiten vor, unter denen jede Menge Paare leiden.
"Gut, dass es ein Mittel gegen all diesen Wahnsinn
gibt: den Schlussmacher. Er kann in den schlimmsten Fällen eingreifen, bevor es
zum Äußersten kommt, wie zum Beispiel identischen Jogginganzügen."
S. 9
Paul unterscheidet zwischen 3 Phasen und hält für jede Phase
ausreichend Beispiel-Erkrankungen bereit, die er, oft sehr bildlich und stets
äußerst amüsant, beschreibt.
Zu Phase 1 gehören zum Beispiel Krankheiten wie SMABPHOB
(= SMS-Absenz-Phobie), einer Art Panikattacke, die entsteht, wenn der Partner
auf eine SMS nicht umgehend antwortet, die Knutschose (was hier gemeint
ist, kann sich wohl jeder denken) oder das KUSS (=
Kompliment-Überschuss-Stuss-Syndrom).
Zur bereits kritischen Phase 2 zählen Erkrankungen
wie Amiga wegdoris (der gemeinsame Versuch gemeinsame Bekannte zu
verkuppeln), die Ich-Wir-Störung, bei der die Pärchen nicht mehr in der
Lage sind, das richtige Personalpronomen zu wählen (statt "Ich gehe gerne
schwimmen" heißt es nun "Wir gehen gerne schwimmen") und die
Librido (gemeinsames Lesen vor dem Schlafengehen).
Die Beziehungskrankheiten, die in Phase 3 auftauchen,
sind nur noch mithilfe des Schlussmachers heilbar. Hierzu zählen die Chronische
Fremdgeheritis, das Verschwindibus Phänomen (ein Partner
verschwindet z.B. erfolgt durch Überstunden oder zeitraubende Hobbies) oder die
RTLitis, während der es ein Beziehungspartner vorzieht, sein
Beziehungsproblem einem Talkshow-Moderator und einem Haufen TV-Zuschauer
mitzuteilen, anstatt es zuhause anzusprechen.
Zur Auflockerung all dieser Beschreibungen der
haarsträubensten Beziehungskrankheiten, gibt Pauls Kumpel Toto seinen Senf zu
ausgesuchten Krankheiten dazu. Er ist selbst sehr gefährdet und leidet wohl
nicht nur an einem der aufgezählten Symptome. In kleinen Kommentaren (die
übrigens wie mal eben dazugekritzelt aussehen) verharmlost er sämtliche
Krankheiten und plaudert aus dem Nähkästchen.
Des Weiteren findet man zwischendrin immer mal wieder kleine
Tests, anhand derer der Leser durch ankreuzen feststellen kann, ob er selbst
schon erkrankt ist. Zum Abschluss besteht noch die Möglichkeit den ultimativen
"Sollte ich mich trennen? (Alternativ: Brauche ich den Schlussmacher?)"-
Test auszufüllen.
Insgesamt hat mich dieses dünne Büchlein sehr gut
unterhalten. Ich hatte definitiv meinen Spaß und natürlich findet man sich in
der ein oder anderen Beschreibung wieder - das typische, Erfolg versprechende
"Mario Barth Prinzip". Auch wenn man den Film "Der
Schlussmacher" nicht gesehen hat oder gar Matthias Schweighöfer nicht mag,
kann man Gefallen an dieser amüsanten Lektüre finden. Die Beziehungskrankheiten
werden in einem humorvollen und pseudo-wissenschaftlich angehauchten Wortlaut
beschrieben, sodass ein angenehmer Lesefluss entstehen kann, der nur durch zwischenzeitliche
Lacher oder Gniggeranfälle unterbrochen wird.
Ich denke, dass sich "Beziehungskrankheiten, die nur
der Schlussmacher heilen kann" bestens als Sommer- bzw. Urlaubslektüre
eignet, oder auch für unterhaltsame Lesestunden im gemeinsamen Schlafzimmer
sorgen kann... wobei man sich hier stets bewusst sein sollte, dass dieses
Verhalten schnell zu einer Librido ausarten kann und Phase 3 somit nicht mehr
weit ist...
Du wurdest getaggt :)
AntwortenLöschenhttp://buecherparadis.blogspot.de/2013/03/themen-tag-wie-stehst-du-zu-gebrauchten.html
LG Lisa
Danke liebe Lisa. Ich freue mich sehr darüber, dass du an mich gedacht hast und werde mir deinen TAG gleich mal ansehen.
LöschenLiebe Grüße
Anka
Huhu,
AntwortenLöschennatürlich ist es okay,dass du den Tag im Wochengeblubber beantwortest :]
LG Lisa
Grüß Dich, Anka.
AntwortenLöschenIch erinnere mich an ein "Eheberatungsbuch" aus den frühen 60ern, das mich in meiner Jugend doch zu amüsieren wußte. Von einer "pädagogisch ernsten Sicht" aus wurden ähnliche Probleme erläutert und (natürlich) aufgelöst. Gut - SMABPHOB natürlich noch nicht. :-)
Obschon das im Bett lesende Paar ein Klischee des französischen Films ist, finde ich eigentlich wenig Besorgnis erregendes daran.
Wenn ich mir das so überlege, bräuchten eigentlich Paare der Phase 3 keinen Schlußmacher mehr. Ist doch beim Pirschen in Nachbars Revier der Ofen mehr als aus. Vertrauen? Nada!
Ich umschreibe das amüsierende Buch jetzt spontan als Gniggerlektüre...
bonté