· Titel: Aufbruch (Partials #1)
· Autor: Dan Wells
· Originaltitel: Partials
· Medium: Hardcover (512 Seiten)
· Verlag: Piper Verlag (März 2013)
· ISBN: 978-3-492-70277-5
· Genre: Dystopie (ab 14 Jahren)
· Preis: 16,99 Euro
K U R Z B E S C H R E I B U N G
Das farblich wunderschön gestaltete Cover ist ein absoluter
Eyecatcher in der Buchhandlung. Es fällt einem schwer, an diesem Buch
vorbeizugehen, ohne es kurz in die Hand zu nehmen und von allen Seiten zu
betrachten. Liest man sich die Kurzbeschreibung durch, merkt man, dass man es
hier mit einer Dystopie zu tun hat - ein weiteres Exemplar aus dem, seit
"Die Tribute von Panem", gehypten Genre.
Auch in dieser Dystopie wird dem Leser eine düstere
futuristische Welt präsentiert. Ca. 99% der Weltbevölkerung scheint nach einem
Krieg, verbunden mit einer todbringenden Seuche, ausgerottet zu sein. Auf Long
Island haben sich die letzten Überlebenden zusammengerottet, doch obwohl der
Krieg längst beendet ist, scheinen auch sie nach und nach auszusterben.
Der im Krieg freigesetzte Virus lässt alle Neugeborenen bereits nach wenigen
Atemzügen sterben.
Die 16-jährige Protagonistin Kira arbeitet in einem
Krankenhaus und muss täglich mit ansehen, wie die Babys zwar geboren werden,
aber kurz darauf ihr Leben lassen. Sie kann die Trauer der (aufgrund des
neuen Zukunftsgesetzes, das alle jungen Frauen ab 18 Jahren dazu verpflichtet,
schwanger zu werden) jungen Mütter nicht länger ertragen und forscht nach einem
Gegenmittel. Es scheint als habe sie eine bahnbrechende Idee, doch die
Regierung verweigert ihr jegliche Unterstützung. Ihr Plan sei zu waghalsig und
viel zu gefährlich. Zusammen mit ein paar Verbündeten macht sie sich
schließlich im Alleingang auf nach Manhattan, dem Gebiet der Partials - von
Menschen erschaffene und ihnen nicht ganz unähnliche Krieger, um dort einen von
ihnen zu entführen…
Kiras Geschichte steckt voller Verzweiflung, Mut,
Unberechenbarkeit, Kampf, Macht, Action und explosiver Spannung. Während Dan
Wells auf den ersten Seiten die gegenwärtigen Gegebenheiten aufzeigt, seine
Protagonisten vorstellt, die Umgebung grob skizziert und etwas über die
Hintergründe erzählt, nimmt die Handlung schon bald an Fahrt auf und lässt den
Leser so schnell nicht wieder los.
Mit Kira hat der amerikanische Thrillerautor eine sehr
clevere, hartnäckige, etwas dickköpfige, aber doch sympathische Protagonistin
erschaffen. Sie will helfen, sie will handeln, sie will Leben retten - selbst
wenn sie sich während ihrer Mission nicht nur gegen die Regierung, sondern auch
gegen ihren engsten Vertrauten stellen muss. Ich bewundere Kira für ihren Mut,
ihre Kraft und ihren eisernen Willen.
Auch die anderen Charaktere, die hier als Nebenfiguren
auftauchen, haben mir gut gefallen. Dan Wells hat ihnen ausreichend Raum
gegeben, sodass ich sie mir alle vorstellen konnte, ihre Beschreibungen aber
nicht zu ausführlich wurden. Ganz besonders interessant fand ich die Begegnung
mit Samm, einem Partial. Ihm widmet sich der Autor ausführlicher, beschreibt
nicht nur seinen Körperbau oder seine außergewöhnliche Gabe, sondern lässt ihn
aufgrund seines Charakters auch sehr menschlich erscheinen.
Ebenfalls erwähnenswert ist die von Dan Wells dargebotene
Regierung mit all ihren Machenschaften. Auch wenn diese Geschichte rein fiktiv
ist und sie in ferner Zukunft spielt, sind durchaus Parallelen zur heutigen
Zeit erkennbar. Es geht um Macht, Korruption, Lügen und Konflikte. Die
Bevölkerung wird getäuscht, wichtige Tatsachen werden ihr vorenthalten, die
Schuld wird auf die rebellierende Minderheit geschoben und Aufstände werden
blutig niedergeschlagen.
Wer actiongeladene Thriller mag, in denen ordentlich die
Fetzen fliegen und die Pistolen knallen, aber doch nicht auf eine interessante
und neuartige Handlung verzichten möchte, der landet mit "Aufbruch"
einen Glücksgriff. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Kiras
Konflikt mit ihrem Freund, die Bindung zu ihrer besten Freundin und deren Schicksal
und ihre Hassgefühle gegenüber Samm, die sich im Laufe der Handlung verändern -
all dies rundet die Geschichte ab, verleiht den Figuren mehr Tiefe und lässt
den Leser voll und ganz in die Geschichte eintauchen.
Ein mehr als gelungener Aufbruch in eine neue Welt!
Spannender, fesselnder und actionreicher könnte die neue dystopische Serie von
Dan Wells gar nicht beginnen.
Ich bin zu 100% begeistert und kann die Fortsetzung nach
diesem grandiosen Auftakt gar nicht mehr erwarten!
Wenn euch dieses Buch gefallen
hat,
schaut euch auch mal diese Titel an:
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Weitere Leser-/Bloggerstimmen zu Partials #1 findet ihr u.a....
... bei Damaris liest.
... auf Nightingale's Blog
... in Asaviels Bücher-Allerlei
Partials ist sooo fantastisch, nicht wahr? Ich bin auch total begeistert von der Geschichte. Kira ist eine tolle Protagonistin und ich freue mich schon sooo auf Band 2! :))
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Buchheldin
Hoi Anka
AntwortenLöschenLange habe ich an meiner Rezi zu "Partials" herumgekaut, gestern ging sie dann online und so lese ich nun gespannt alle anderen Rezensionen zu diesem Buch.
Mich konnte Dan Wells nicht ganz von Anfang an fesseln, doch danach hat mich das Buch auch auf der ganzen Linie überzeugt und ich freue mich auf die Fortsetzung, denn ich habe die eine oder andere Vermutung, die ich gerne bestätigt hätte ;-)
lG Favola
Halli hallo
AntwortenLöschenMir war es irgendwie ein bisschen zu "politischkriegerisch",
als würde ich im Kino sitzen und einen amerikanischen Actionthriller gucken.
Die Wendung so auf Seite 435 war dann aber sehr überraschend, damit hätte ich ja gar nicht gerechnet.
Trotzdem schafft " Aufbruch" bei mir die 5Sterne nicht, aber sehr gute 4 Sterne!
Liebe Grüsse Bea
Hallo Anka.
AntwortenLöschenDer Zwang auf Frauen als sinnlose Gebärmaschinen zu dienen weist bereits auf den totalitären Charakter der Herrscherclique. Die Katastrophe hat also das übliche Gesindel in den Machtapparat gespült. Nichts gelernt!
Das eigene Geschöpf, das sich gegen seinen Erschaffer wendet, ist guter Stoff. Der Golem, Frankensteins Wesen, Replikanten, Skynet, Cylons, Silikanten, Invitros - fabelhaft gute Stories.
Da es sich um eine Reihe handelt, würde ich jetzt frei spekulieren, daß das Überleben auf der Erde von einem Zusammenleben von Menschen und Partials abhängt. Der Weg dorthin, gegen alle Widerstände, füllt die Bände bis dorthin aus.
Freut mich jetzt, daß Dir die Thematik so zusagt.
bonté