Mir ging der Allerwerteste auf Grundeis | Mein erstes Interview

Die diesjährige Frankfurter Buchmesse war für mich besonders aufregend. In den letzten Jahren kam es schon häufiger vor, dass ich von Verlagen oder Veranstaltern als Moderatorin angefragt wurde, um Autoren im Zuge einer Lesung mit Fragen zu löchern. Diese Events haben mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jedes Mal riesig, wenn eine Moderationsanfrage in meinem Postfach eintrudelt. Doch auf der Frankfurter Buchmesse 2017 sollte der Spieß einmal umgedreht werden. Erstmalig durfte ICH in einem Interview Rede und Antwort stehen. Eigentlich eine tolle Möglichkeit, um über meine Lese- und Blubberleidenschaft zu berichten, doch als der Termin immer näher rückte, wurden die Aufregung und die Unsicherheit immer größer …

Ich bin ein großer Freund der Vorbereitung. Auch wenn diese bei mir häufig ziemlich kurzfristig beginnt, darf sie keinesfalls fehlen. Je besser ich vorbereitet bin, desto sicherer und wohler fühle ich mich. Insbesondere bei meinen ersten Live-Events habe ich die Erfahrung gemacht, welch große Stütze eine gute Vorbereitung sein kann, denn auch wenn man denkt, Autor & Buch zu kennen und sich vornimmt, spontan Fragen zu stellen oder gar zu improvisieren, darf man die Aufregung nicht außer Acht lassen, die bei Lesungen und Autorengesprächen vor Publikum mitschwingt. Ich kann mich noch ganz genau an die fürchterliche Aufregung vor meiner Moderation des Livestreams mit Adriana Popescu und Anne Freytag im litlounge-Studio der Verlagsgruppe RandomHouse erinnern. Noch nie zuvor habe ich solch einen „Anka, jetzt musst du abliefern“-Druck gespürt, wie in dieser Situation. Stellt euch vor, ihr sitzt in einem Studio, vor euch 3 Kameras und ein blinkender Countdown. Neben euch zwei Autorinnen, die ihr sehr mögt und die ebenfalls nervös und gespannt sind. Die Linse der großen Kamera – eurer Kamera – scheint von Sekunde zu Sekunde zu wachsen. Ihr versucht euch an einem coolen Lächeln, doch innerlich pocht das Herz so schnell und laut wie der Beat auf einer Raver-Party. Die letzten 3 Sekunden … 2 … 1 … Ihr habt das Gefühl, dass die ganze Welt euch anstarrt, tatsächlich wisst ihr nicht, auf wie viele Bildschirme euer Gesicht gerade übertragen wird, doch es fühlt sich an, als schaue die ganze Welt in diesem Moment nur auf euch. In genau diesem Moment war ich unheimlich froh darüber, dass ich Tage vorher den Beginn meiner Moderation ausformuliert und verinnerlicht hatte. Es war wie ein Schalter, der sich umlegte und das „Eingeübte“ abspulte, wie ein Automatismus. Und genau dieser Automatismus gab mir eine große Sicherheit und ließ es sogar zu, dass ich bei meinem ersten professionellen Live-Moderationsjob großen Spaß hatte.


So, doch was hat diese Story mit dem Interview auf der Frankfurter Buchmesse zu tun? Total begeistert und leichtfertig hatte ich zugesagt, doch erst wenige Tage vor der Messe wurde mir bewusst, dass mir eines fehlen würde: meine Vorbereitung. Im ersten Moment klang es natürlich toll: keine Vorbereitungszeit, einfach hingehen und ein bisschen blubbern. Tja, das sagt sich so leicht. Einfach ein bisschen blubbern. Mir stand tatsächlich mein allererstes Interview bevor und mir ging der Allerwerteste auf Grundeis. Zuvor durfte ich dem Team von Buchalarm Löcher in die Bäuche fragen – gar kein Problem! Trotz großer Kamera, Live-Zuschauern und zuhörenden Bestsellerautoren AUF DER FRANKFURTER BUCHMESSE (!!!!!!!) ging mir dieses Interview leicht von der Hand, nicht zuletzt aufgrund meines vorgeplanten Ablaufes, meiner vorbereiteten Fragen und den Vorgesprächen mit den Autoren. Zwei Stunden später stand ich an gleicher Stelle, ohne Moderationskarten doch dafür mit großer Leere im Kopf und einem ebenso großen P auf der Stirn. Welche Fragen würden Haroon Gordon und Clara Gabriel stellen? Was ist, wenn eine Frage dabei ist, die ich nicht beantworten kann oder möchte? Soll ich lang und ausführlich oder lieber kurz und bündig auf die Fragen antworten? Was ist, wenn ich mich verhaspele und nur konfuse Halbsätze von mir gebe? Herrje, war ich nervös.

Dann war es plötzlich 12:00 Uhr und ich bekam ein Mikro in die Hand gedrückt. Vor dem Stand von Buchalarm hatten sich bereits ein paar bekannte und unbekannte Gesichter versammelt. Ich atmete noch einmal tief durch und los ging es …

Wie ich mich im Interview mit den Autoren Clara Gabriel und Haroon Gordon geschlagen habe, welche Fragen mir gestellt wurden und ob ich sie in vollständigen Sätzen kurz und bündig oder doch lang und ausführlich beantwortet habe, das könnt ihr euch hier anschauen:


Ich bin gespannt auf euer Feedback!

Vielen Dank fürs Mitfiebern und Daumen drücken!

Übrigens hat das Team von Buchalarm nicht nur mich interviewt, sondern auch ganz viele andere tolle Büchermenschen, u.a. Wulf Dorn, Luis Sellano, Katja Koesterke, Karla Paul, Sebastian Fitzek, Ursula Poznanski, Wolfgang Hohlbein und Andreas Eschbach. Es lohnt sich also, die Facebookseite, den YouTube Kanal und auch die Homepage im Auge zu behalten!