Furo's Destiny - Viktoria Letychevska [Leseeindruck]

Hallo Freunde!!

Vor Kurzem erhielt ich eine Mail von Viktoria. Viktoria hat mit ihren 15 Jahren bereits ein Buch über den Verlag BoD veröffentlicht. Sie hat mich gefragt, ob ich "Furo's Destiny" lesen und rezensieren möchte. Natürlich bin ich sofort hellhörig geworden und habe mich in den Weiten des WWW auf die Suche begeben. Bei amazon.de fand ich folgende Kurzbeschreibung:

Der elfjährige Furo lebt mit seinem Vater und seinem Bruder in einem Haus nahe des Waldes.Als eines Tages das Grauen beginnt, wird aus dem schwächlichen Jungen schnell ein starker Kämpfer...

Das klingt doch super interessant. Auch das Cover hat mich gleich beeindruckt. Es ist zwar schlicht, jedoch sieht es nach jede Menge Spannung aus.

Ein paar Tage später fischte ich das Buch dann aus meinem Briefkasten. Mit seinen 60 Seiten ist es sehr dünn und nach dem ersten Durchblättern fiel mir auch gleich die große Schrift ins Auge.

Krimi/Thriller/Mystery - dieses Buch soll alle drei Genres bedienen. Hier war ich schon vor dem Lesen ein bisschen skeptisch. Geht das denn? Der Hauptprotagonist ist elf Jahre alt - kann man da wirklich von einem Thriller sprechen?

"Furo's Destiny" ist in 10 Kapitel unterteilt. Was ich besonders toll finde ist, dass jeder Kapitel-Titel auch noch einen Untertitel hat, z.B. "2. Kansuke und Kio - Untertitel: Wir bleiben Freunde, auch über den Tod hinaus..." (Seite 10) So kann man schon ein bisschen erahnen, was im Folgenden passiert.

Nach dem ersten Kapitel stieg meine Neugier und ich las gleich weiter, obwohl ich eigentlich erst am Abend die Zeit dafür gehabt hätte. 

Der erste Absatz:

"Der Himmel...
...ist so blau...
...und meine Mutter ist da oben...
Mit traurigem, fast hoffnungsvollen Gesichtsausdruck blickte ein Junge gen Himmel. Er saß auf einem großen Stein, der sein Lieblingsplatz war. Jeden Tag saß er da und dachte über sein Leben nach. Das war ungewöhnlich für einen Jungen seines Alters, denn er war nur elf Jahre alt.
...schon seit fünf Jahren."
(Seite 6)

Mit den ersten Worten war mir der kleine Junge bereits sympatisch. Ich hatte Mitleid mit ihm. Seit fünf Jahren war seine Mutter tot. Seitdem lebt er mit seinem Vater und seinem älteren Bruder in einem Haus im Wald. Von seinem Bruder wird er aufgrund seines melancholischen Verhaltens oftmals geärgert und verspottet.
Erst als der Junge in dem Bücherregal seines Vaters ein altes Freundschaftsbuch findet, blüht er wieder auf. Er wittert ein Rätsel rund um das Buch und ein Foto, das seinen Vater und einen Wolf zeigt. Beide wirken sehr vertraut miteinander. Furos Vater erzählt seinem Sohn auf dessen Nachfragen eine Geschichte von einem Wolf, der ihn eines Tages vor einem tollwütigen Hund gerettet hatte. Seit diesem Erlebnis verband die zwei eine Art Freundschaft, die erst durch den Tod des Wolfes beendet wurde.

Bis hier hin gefällt mir das Buch sehr gut. Ab dem nächsten Kapitel wird die Geschichte für mich nicht mehr greifbar. Eigentlich finde ich die allgemeine Geschichte bzw. die Idee, die hinter der Geschichte steckt, wirklich gut. Denn Furo lernt ebenfalls einen Wolf kennen und wie bei seinem Vater ensteht hier eine enge Bindung. Doch nun kommt der Krimi/Thriller Gedanke ins Spiel. Ich will nicht zu viel verraten, für diejenigen, die das Buch noch lesen möchten, aber was hier passiert ist absolut heftig. OK, kann man so machen, dachte ich erst. Aber wie der kleine elfjährige Junge mit dieser furchtbaren Situation umgeht, ist gefühlslos. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf die Gefühlswelt von Furo eingeht. Niemals würde ein kleiner Junge oder überhaupt ein Mensch so reagieren, wenn es um Mord bzw. den Tod geht. Wenn man diese Handlung beibehalten möchte, sollte man sie viel viel mehr ausschmücken. Aus den 60 Seiten können dann locker 600 Seiten werden.
Das Ende hat mich auch ziemlich geschockt. Zum Glück hat die Autorin bzw. Furo noch kurz vor knapp die Kurve gekriegt und das Ganze nicht so krass ausgehen lassen, wie fast schon erwartet.

Insgesamt gesehen würde ich das Buch eher dem Genre Fantasy zuordnen.

Hmmm, mein Fazit fällt leider nicht so gut aus und es fällt mir schwer, das so zu schreiben, denn Viktoria ist ein super liebes Mädel, das mir auch gleich meine Fragen, die ich an sie hatte, beantwortet hat. Ich ziehe den Hut vor ihr, denn es bedarf einer große Protion Mut, ein Buch ohne großartiges Lektorat zu veröffentlichen.

Liebe Viktoria, ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für die Zusendung eines Rezensionsexemplares.

Im Anschluss an diesen Post findet ihr als nächstes ein kleines Interview mit der jungen Autorin.

Infos zum Buch:


·  Broschiert: 60 Seiten
·  Verlag: BoD (September 2010)
·  ISBN: 978-3839140871
·  Preis: 5,00 Euro

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