[Rezension] Dead Beautiful (2) Unendliche Sehnsucht - Yvonne Woon



Dead Beautiful
Unendliche Sehnsucht

·  Autor: Yvonne Woon
·  Originaltitel: Life Eternal
·  Medium: Hardcover (420 Seiten)
·  Verlag: dtv (Juli 2012)
·  ISBN: 978-3-423-76049-2
·  Genre: Fantasy, Romantasy
·  FSK: empfohlen ab 14 Jahren
·  Preis: 16,95 Euro 

Reiheninfo "Dead Beautiful":




Kurzbeschreibung des Verlages

Die Ereignisse des letzten Sommers haben Renées Leben komplett verändert. Ihre alte Schule musste geschlossen werden, ihre große Liebe Dante ist untergetaucht. Seit seinem Kuss schläft sie kaum, ihre Sinne sind abgestumpft und sie sieht reifer und schöner aus - trägt sie einen Teil seiner unsterblichen Seele in sich? An ihrer neuen Schule, dem St. Clemént, wird Renée mit Argwohn betrachtet - außer von einem Jungen namens Noah. Mit ihm kommt sie dem Geheimnis der Untoten Stück für Stück näher und begibt sich dabei selbst in tödliche Gefahr …


Ankas Geblubber

„Unendliche Sehnsucht“ heißt der zweite Band der „Dead Beautiful“- Trilogie (?) von Yvonne Woon. Vergangenen Herbst habe ich begeistert „Deine Seele in mir“ gelesen und kurz darauf sogar die süße Autorin aus Amerika kennen gelernt. Klar, dass ich wissen musste wie es mit Dante und Renée weiter geht, zumal die gute Yvonne Band 1 mit einem gemeinen Cliffhanger beendet hat.

Auf den ersten Seiten musste ich mich erstmal wieder zurrecht finden. Zwischen dem Ende von Band 1 und dem Beginn von Band 2 liegen ein paar Wochen, in denen auch das ein oder andere passiert ist, das nur kurz erzählt wird. So ganz konnte ich es im ersten Moment nicht verstehen. Was genau ist jetzt nach dem „tödlichen“ Kuss passiert? War Renée wirklich tot? Was war mit Dante? Hat er ihr seine Seele zurückgegeben und ist sie nun unsterblich?
Viel Zeit um meine Gedanken zu ordnen blieb mir aber nicht, denn die neue Geschichte geht direkt, ohne große Umschweife los. 

Renée hat einen ganz merkwürdigen Traum, in dem sie ihre Lehrerin verfolgt. Dass diese Situation alles andere als ein normaler Traum war, wird ihr klar, als sie vom plötzlichen Tod ebendieser Frau erfährt. Renée versteht die Welt nicht mehr. Anfangs hat sie niemanden mit dem sie über ihre Gedanken sprechen kann. Dante ist nach den Ereignissen des letzten Schuljahres untergetaucht und lässt seiner Freundin in unregelmäßigen Abständen kurze, verschlüsselte Nachrichten zukommen, besuchen kann er sie aber nicht. 

"Ich spürte, wie tief in mir drinnen etwas verwelkte. Es war viel zu dunkel, als dass ich Dantes Gesicht hätte erkennen können, und ich war froh darüber. Ich wollte nicht wissen, wie er aussah, wenn er mich fortstieß."
S. 203

Renées merkwürdige Visionen sind Thema im gesamten Buch und ließen auch mich immer wieder rätseln. Woher kommen sie? Was löst diese Visionen aus? Aus wessen Perspektive erlebt Renée diese Visionen? Und, ganz wichtig, sieht sie die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft?
Ziemlich verwirrt und voller Sehnsucht nach Dante startet Renée in ihr neues Schuljahr, doch ihr Weg führt sie nicht zurück zu ihrer Freundin Eleanor ans Gottfried Institut, sondern auf die Lycée St. Clément nach Kanada. Aufgrund der merkwürdigen Ereignisse des letzten Schuljahres, machen ihr jede Menge Gerüchte das Leben und den Start an der neuen Schule schwer. Schnell steht sie auf der Abschussliste und gerät ins Visier von Clementine, der Tochter des Direktors, die in Renée eine Konkurrentin sieht und alles daran setzt, ihr Geheimnis zu lüften.
Es tauchen aber auch zwei andere, neue Charaktere in Renées Umfeld auf, die nicht so kratzbürstig sind. In der etwas skurrilen Anya findet sie bald so etwas wie eine Freundin und Noah… tja, der gute Kerl bringt unsere Protagonistin ganz schön durcheinander…

"Ich sah ihm zu, dem Auf und Ab seiner Brust, und wünschte mir, in seinem Arm einzuschlafen. Von einem einzigen seiner Worte an die Schönheit des Lebens erinnert zu werden. Von einer Berührung seines Fingers zu lernen, tiefer zu atmen, langsamer zu leben, ein besserer Mensch zu werden. Mich in ihn zu verlieben." 
S. 328

Die Stimmung des Buches ist die ganze Zeit sehr mysteriös und undurchsichtig. Irgendwie hatte ich stets das Gefühl, dass eine Art Nebelschleier über Montreal liegt und nicht nur mir, sondern auch den Protagonisten, die Sicht auf das Wesentliche versperrt. So muss Renée auf eine Art „Schnitzeljagd“ gehen, um dem Geheimnis um ihre Visionen auf die Spur zu kommen. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie sich näher mit ihrer Vergangenheit und dem Tod ihrer Eltern auseinandersetzen muss. Bei ihren verzweifelten, aufwühlenden Recherchen begibt sie sich in große Gefahr, die sie erst so richtig wahrnimmt, als die Konfrontation kurz bevor steht…

Auch mit ihrem zweiten Roman konnte mich Yvonne Woon überzeugen. Mir hat der Ortswechsel nach Kanada sehr gut gefallen. Die neuen Charaktere waren erfrischend und haben neuen Wind in Renées Leben gebracht. Die Liebe zur französischen Sprache ist mir ebenfalls sehr positiv in Erinnerung geblieben. Außerdem tat es der Geschichte sehr gut, dass der Leser, trotz der Nebelschwaden, einen breiteren Horizont zu sehen bekam. Die Geschichte der Untoten und der Wächter, die ganzen Hintergründe und und und. Diese Infos machen die Story rund und komplett. Ganz besonders mitgefühlt habe ich natürlich mit Renée. Ihre Zweifel waren auch meine Zweifel. Wer ist Dante wirklich? Was will Dante? Warum belügt er sie? Ihr Gefühlschaos war für mich nachvollziehbar und machte ihren Charakter noch sympathischer und greifbarer.

Renées Suche nach der Wahrheit, nach dem Schlüssel zum Schatz, hat mich zwar wieder gepackt aber nicht zu sehr gefesselt. Die letzten Seiten hätte ich mir dann jedoch am liebsten intravenös eingeflösst, da meine Augen einfach nicht so schnell lesen konnten, wie ich wollte. Schließlich blätterte ich, doch viel zu schnell, die letzte Seite um und… es war wirklich die letzte Seite. 
„Oooops, I did it again“, denkt sich nun sicher die sympathische Autorin, denn wieder lauert ein wahnsinnig gemeiner Cliffhanger am Ende, der mir den letzten Nerv geraubt hat.
Ich bin mehr als gespannt, wie es im nächsten Teil weiter geht. Dieser lässt leider noch eine ganze Weile auf sich warten. Please hurry up Yvonne! Ich muss muss muss muss JETZT wissen, OB und WIE es mit Renée und Dante weitergeht … !


Weiterführende Infos

Meine Rezension zu Band 1 der Reihe könnt ihr hier nachlesen:

Meine Buchzitate aus Band 1

Auf der Frankfurter Buchmesse 2012 durfte ich die sympathische Autorin kennen lernen. Ich meinem Bericht habe ich über das Treffen berichtet --- mehr I N F O S.

Beim Stöbern im WWW bin ich auf weitere interessante Rezis zu DB II gestoßen. Schaut vorbei bei:


 

Kommentare

  1. Bienvenu chez-soi!
    Was würden die Reihen nur ohne nervenaufreibende, an der Geduld zehrende Cliffhanger machen?!
    Vermutlich erst recht erfinden!

    Da Renée von einer amerikanischen auf eine (franko-)kanadische Schule wechselt, beleuchtet die Autorin diese Veränderung, oder konzentriert sich der Roman auf den bedrängten Seelenzustand der Figur?

    Ein packend gutes Buch wieder - freut mich.

    bonté

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