Black Memory | Janet Clark | Rezension





· Titel: Black Memory
· Autorin: Janet Clark
· Medium: Klappenbroschur (448 Seiten)
· Verlag: Heyne Verlag (Dezember 2016)
· ISBN: 978-3-453-41833-2
· Genre: Thriller
· Preis: 12,99 Euro








K U R Z B E S C H R E I B U N G

Eine Ärztin, die sich an jedes Detail ihrer Ausbildung erinnern kann, aber nicht an ihren Namen und auch nicht an das Verbrechen, das sie begangen haben soll.
Als Clare orientierungslos auf einem Boot vor der indonesischen Küste erwacht, wird sie verhaftet. Sie soll ein kleines Mädchen entführt haben. Nur durch den Einsatz eines Mannes, mit dem sie angeblich verheiratet ist, kommt sie frei.
Zurück in London begreift sie, dass der Schlüssel zu dem Schicksal des vermissten Mädchens in ihrer Erinnerung vergraben ist. Doch diese ist verschüttet - von einem Trauma, so extrem, dass sich Clare mit einem völligen Blackout schützt.
Textquelle: Heyne Verlag

A N K A S   G E B L U B B E R

Fast vier Jahre mussten die Fans von Janet Clark auf einen neuen Erwachsenen-Thriller der Autorin warten. Obwohl die gebürtige Münchnerin in der Zwischenzeit nicht untätig war und neben einer vierteiligen Reihe auch zwei weitere Jugendbücher veröffentlicht hat, stieß ich einen Jubelschrei aus, als ich endlich ihren neuen Thriller, der Ende 2016 im Heyne Verlag erschienen ist, in der Hand hielt.

In "Black Memory" lässt Janet Clark ihre Protagonistin Clare gleich zu Beginn der Geschichte aus dem Meer vor der Indonesischen Küste fischen. Clare weiß jedoch weder wer sie ist noch warum sie ausgerechnet in Indonesien gefunden wurde. Die junge Ärztin scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben. Wäre das nicht schon schlimm genug, muss sie kurz darauf erfahren, dass sie polizeilich gesucht wird. Sie soll ein Kind entführt haben, von dem nun jede Spur fehlt.

Ein großartiges Szenario, das jede Menge Potenzial birgt und mein Thrillerherz höher schlagen lassen hat. Als Leserin wusste ich genauso wenig wie Clare und stellte mir immer wieder die Frage, wem ich trauen kann und wem nicht. Hat Clare wirklich ein Kind entführt und wenn ja, warum? Was hat ihr eigenes Leben in London mit der Entführung zu tun und weshalb hat sie versucht, ihre Spuren zu verwischen? Wo ist das entführte Kind? Unheimlich geschickt wirft die Autorin neben neuen Ungereimtheiten und Fragen auch neue Figuren ins Rennen, die schnell zu Verdächtigen werden. Was ist mit Clares Mann oder ihrer besten Freundin? An beide kann sie sich nicht mehr erinnern. Wer spielt ein falsches Spiel? Und kann sie sich überhaupt selbst trauen?

Für mich war "Black Memory" ein fesselnder Pageturner mit mäßiger Spannung. Auch wenn ich meinem Bauchgefühl trauen durfte und im Endeffekt in meiner Vermutung bestätigt wurde, konnte mich die Geschichte immer wieder überraschen. Nicht unbedingt ein Thriller zum Nägelkauen, trotzdem unheimlich kurzweilig und flott zu lesen. Das eigentliche Thema, das sich erst später herauskristallisiert, fand ich sehr interessant und toll herausgearbeitet. Zwar wirft Janet Clark in einigen kurzen Abschnitten mit Fachbegriffen nur so um sich, was aber, in Anbetracht der Arbeit der Protagonistin, verständlich und authentisch ist. Diese Abschnitte halten sich in Grenzen und ließen meinen Lesefluss nicht wirklich ins Stocken geraten.

Gern lege ich euch "Black Memory" ans Herz, insbesondere wenn ihr keine geübten Thrillerleser seid und es lieber etwas ruhiger angehen lassen möchtet. "Black Memory" ist weder blut(rünstig) noch angsteinflößend. Das einzige, das passieren kann, ist dass man bereits ab der ersten Seite mitgerissen wird und alles andere um sich herum vergisst. Man möchte unbedingt wissen, was passiert ist, warum Clare ihr Gedächtnis verloren und was es mit der Kindesentführung auf sich hat. Erst wenn man am Ende das Buch zuschlägt kann man zufrieden aufatmen. "Black Memory" war mein Lesehighlight im Januar 2017 und ich hoffe, dass es noch viele andere Leserinnen und Leser begeistern wird!          



W E I T E R F Ü H R E N D E   I N F O S

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Janet Clark  Melanie Raabe