Geblubber zur Nina Blazon Lesung in Stuttgart


Sonntag, 08.07.2012, 14:45 Uhr, Stuttgart

Zwei Frauen betraten schnellen Schrittes das Literaturhaus in Stuttgart, bewaffnet mit Notizblock, Kugelschreiber und... Büchern. Bei sommerlichen Temperaturen entzogen sie sich dem bunten Treiben der Innenstadt und ließen sich für eine Stunde in die fantastische Welt von Nina Blazons "Zweilicht" entführen...

Vergangenen Sonntag fand im Stuttgarter Literaturhaus anlässlich der Veranstaltungsreihe "DragonDays" eine Lesung von und mit Nina Blazon statt. Da ich bisher nichts von der süddeutschen Autorin gelesen hatte, wurde es Zeit, mir einen Eindruck von ihren hoch gelobten Fantasygeschichten zu verschaffen. Besonders freute ich mich über meine wunderbare Begleitung - Damaris war als bekennender Blazon-Fan mit von der Partie und so trafen wir uns bereits eine Stunde vor Beginn, um bei einer Tasse Milchkaffee gemütlich Bücher- und Bloggernews auszutauschen. Damaris ist inzwischen zu einer echten (Bücher-)Freundin geworden, die ich nicht mehr missen möchte! Herzi, danke für ALLES, es war wieder ein ganz ganz toller Nachmittag!!!

 Der Veranstaltungsort - Das Literaturhaus in Stuttgart

Als die Tassen geleert waren und Damaris mich richtig neugierig auf Nina Blazons "Zweilicht" gemacht hatte, schlenderten wir weiter zum nahe gelegenen Literaturhaus. In einem überschaubaren, bestuhlten Saal ließen wir uns direkt in der ersten Reihe nieder (Buchmesse-Deja-vu?!). Kurz darauf setzte sich auch Nina Blazon an ihren Platz, begleitet von einem Herren, der uns als "Gesprächsführer" durch die Lesung führte. Bevor die Autorin den ca. 25 Zuhörern ihren Roman vorstellen konnte, beantwortete sie interessante Fragen, die uns einen Einblick in ihren Schreiballtag und ihr Autorendasein gewährten.

Warum Fantasy für Jugendliche und junge Erwachsene? Schon immer konnte sich Nina Blazon für fantastische Geschichten begeistern. "Die Unendliche Geschichte", "Momo" und natürlich "Der Herr der Ringe" standen (oder stehen noch immer?) in ihrem Bücherregal. Ein wenig später befasste sie sich mit Kinderliteratur und fand schnell Gefallen an den Büchern von Anstrid Lindgren. So kam es, dass sie beide Leidenschaften kombinierte und schließlich, im Jahr 2003, mit "Im Bann des Fluchträgers" den Wolfgang Hohlbein Preis gewann. Mittlerweile ist sie nicht nur in diesem Genre zu Hause. 20 Bücher in 10 Jahren - darunter Fantasyromane, historische Romane, Krimis und Kinderbücher.

Nina Blazon liest aus "Zweilicht"

Zu Beginn ihrer Autorenlaufbahn schrieb Nina Blazon "nebenher", bis sie irgendwann feststellte, dass sie mehr Zeit in ihre Buchprojekte und deren Recherchen investierte, als in ihren eigentlichen Beruf. So hängte sie ihren Beruf als Journalistin an den Nagel und widmete sich voll und ganz dem Schreiben.

Da sie in verschiedenen Genre unterwegs ist, kam die Frage auf, ob sie gleichzeitig an mehreren Büchern schreiben könnte. Tatsächlich schreibt sie nur an einem Buch, recherchiert zeitgleich aber schon für das nächste, denn insbesondere ihre historischen Romane benötigen eine lange Vorlaufzeit und eine intensive Recherche.

Woher nimmt sie ihre Ideen? Während man von vielen Autoren hört, dass sie sich vom Leben selbst, von anderen Geschichten oder eigenen Erlebnissen inspirieren lassen, findet die studierte Germanistin ihre Ideen in Sach- und Fachbüchern. "Die Welt ohne uns" von Alan Weisman lieferte ihr die Steilvorlage für "Zweilicht". Was passiert, wenn es die Menschheit von heut auf morgen nicht mehr gäbe? Was wird aus den Millionenstädten wie beispielsweise New York? Wie entwickelt sich Flora und Fauna? Diese Fragen haben die sympathische Autorin beschäftigt und aus ihnen entwickelte sich die Idee zu "Zweilicht".

Zweilicht - erschienen im August 2011 bei cbt

"Zweilicht" war, wie die Autorin selbst sagt, ein gewagtes Experiment, denn hier haben es ihre Leser nicht mit reiner Fantasy zu tun. Während des Lesens finden sie dystopische, märchenhafte und Kriminalelemente, die dieses Buch besonders interessant machen. Wer einen typischen Romantasy-Plot erwartet wird vielleicht enttäuscht sein, denn nichts in diesem Buch ist so, wie es am Anfang scheint - eine kleine Mogelpackung quasi, bei der der Leser ab einem bestimmten Zeitpunkt alle Vermutungen über den Haufen werfen und komplett neu anfangen und bewerten muss.

Diese Aussage machte mich unheimlich neugierig und so lauschte ich gespannt den drei Teilen, die Nina Blazon schließlich vortrug. Als sie ihr Buch zuschlug war mir klar - das muss ich lesen! Leider sah der strikte Zeitplan vor, dass diese Lesung nach 60 Minuten zu einem Ende finden musste. Gern hätte ich noch mehr über die Autorin und ihre weiteren Bücher erfahren. Ich nutzte die Gelegenheit und ließ mir mein neues Exemplar von "Zweilicht" direkt von Nina Blazon signieren. Kurz wechselten wir noch ein paar Worte und verabschiedeten uns dann flott von der freundlichen Autorin. Damaris und ich schlenderten noch einmal zu unserem neuen "Stamm-Café" und ließen den Lesungsnachmittag bei weiterem Buchgeblubber ausklingen.

Eine gelungene (wenn auch viel zu kurze!) Lesung mit einer sympathischen, nahbaren Autorin, die unheimlich viel Wert auf eine fundierte Recherche legt und mir mit "Zweilicht" einen wunderschönen Neuzugang im Bücherregal beschert hat!

Solltet ihr also die Möglichkeit haben, eine Lesung von Nina Blazon zu besuchen, nehmt sie war. Es lohnt sich! Ich werde mir, wenn mir "Zweilicht" gefällt, wovon ich ausgehe, auch ihre weiteren Romane, wie z.B. "Faunblut" und "Ascheherz" näher anschauen.

Weitere Information zur Autorin und ihren Büchern findet ihr auf ihrer Homepage www.ninablazon.de

P.S. Blazon-Fans aufgepasst! Gegen Ende der Veranstaltung verriet uns die Autorin noch, welche Projekte als nächstes anstünden. Demnächst erscheint ein neues Kinderbuch von ihr. Es wird ein Vorlesebuch für Kinder im Alter von 6 Jahren sein, in dem es um einen Drachen mit Sprachfehler geht. Auch im Fanatsybereich gibt es bald Neuigkeiten! Ein Roman für junge Leser ab 10 Jahren steht bereits in den Startlöchern. Die kleine Abenteuergeschichte spielt in Venedig und wer Nina Blazon kennt weiß, dass sie auch in diesen Roman geschickt historische Hintergründe einfädelt. Es wird ein bisschen düster, verflucht und fantastisch!

Kommentare

  1. Sehr schöner Bericht Herzi! Ich hoffe, meiner ähnelt dem dann nicht zuu sehr ;-) Der Nachmittag war toll u. deine Gesellschaft erst recht! ICH danke, dass du mich auf die tolle Lesung aufmerksam gemacht hast. Immer wieder gerne!!
    Und ach ja, Zweilicht fetzt!!
    Drückdrück!
    Damaris

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    1. @Damaris
      Dankeschön! Ich freu mich schon sehr auf deinen Bericht und die nächste Lesung, die wir zusammen besuchen können... spätestens dann im Oktober die Messe, gelle?!
      Drücker, Anka

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  2. Das hört sich wirklich nach einer gelungenen Lesung an.
    Leider gibt es bisher gar Heinen Termin im Norden, sonst hätte ich mir gleich Karten
    dafür gesichert.

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    1. @Tanja
      Ja, es war wirklich eine schöne, gelungene Lesung, leider zu kurz.
      Da Nina Blazon hier aus dem Süden kommt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie hier liest. Aber es gibt ja auch viele tolle Autoren aus dem Norden, die du mal "live" erleben kannst :)
      Liebe Grüße
      Anka

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  3. Hallo Anka :-)
    Was?! Nur etwa 25 Besucher? Und ich wäre doch so gerne auch dabei gewesen . . . Ich hätte angenommen, dass so eine Lesung mit Nina Blazon ausverkauft ist . . .
    Die beiden neuen Projekte von ihr tönen ja sehr interessant . . . ein Drache mit Sprachfehler . . . den brauchen wir dann bestimmt in unserer Bibliothek :-)

    liebe Grüsse
    Favola

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    1. @Favola
      Ja, 25-30 Zuhörer, mehr waren es auf keinen Fall. Ist ja aber eine normale Größe für eine normale Lesung, findest du nicht?
      Hihi, genau, den Sprachfehler-Drache musst du dir gleich für die Bib sichern. Ist bestimmt eine süße Geschichte ;)
      Liebe Grüße zurück
      Anka

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  4. Es hört sich toll an und leider konnte ich nicht kommen ! Schade, habe wohl etwas verpasst !

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    1. @Kerstin
      Ja, schade dass du nicht dabei warst... das Wetter war einfach zu schön, gelle? ;) Aber bei der nächsten Lesung dann - spätestens im November bei Sebastian!!
      Liebe Grüße
      Anka

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  5. Hallo Anke,
    ich bin riesiger Blazon-Fan und kann dir "Faunblut" nur wärmstens empfehlen. Gleich danach finde ich "Totenbraut" auch sehr spannend, obwohl der Anfang meiner Meinung etwas schleppend war.
    LG Brina

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    1. @Brina
      Danke für die Lese-Empfehlung! Von Faunblut habe ich schon sehr viel positives gehört. Mal sehen. Nun kommt erstmal Zweilicht dran - und wenn es mir gefällt, wandert Faunblut direkt auf die Wunschliste :)
      Liebe Grüße
      Anka

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