Gelächter im Krematorium? | Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch

Am Samstag, den 12. März, also kurz vor der Leipziger Buchmesse, fand der 2. Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch in diesem Jahr statt. Dieser hatte von mir das Motto "Krimi-Stammtisch" aufgedrückt bekommen, weil zeitgleich die Stuttgarter Kriminächte stattfanden, die an diesem Tag mit einer ganz besonderen Lesung aufwarten konnten. Doch dazu später mehr ...

Wie gewohnt begann der Stammtisch um 12:00 Uhr am Ritter Sport Turm in der Bahnhofshalle. Da meine Freundin Ally bereits am Vortag bei mir eingetroffen war, musste ich die Fahrt nach Stuttgart nicht allein antreten. Gemeinsam mit Jenny machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt. Angekommen am Stuttgarter Hauptbahnhof trafen wir zuerst auf Sara, die das erste Mal am Stammtisch teilnahm. Am Ritter Sport Turm wurden wir schließlich von weiteren Stammtischlern begrüßt. Auch Martin hatte wieder die lange Anreise aus der Nähe von Dresden in Kauf genommen, um bei unserem Treffen dabei zu sein. Ich freute mich riesig über das Wiedersehen. Obwohl ich wieder viele bekannte Gesichter erblickte, waren diesmal auch zwei neue dabei, die sich aber so schnell in unsere Gruppe integrierten, dass wir alle das Gefühl hatten, sie schon viel länger zu kennen. Es ist schön zu sehen, wie unsere Truppe stetig anwächst und wir immer wieder neue Kontakte knüpfen können.

© Buchwellenreiter
Als schließlich alle da waren, machten wir uns auf den Weg zum Buchhaus Wittwer. Dort blieb uns noch ein bisschen Stöberzeit, bis der erste offizielle Programmpunkt auf uns wartete und so durchsuchten wir die große Buchhandlung nach aktuellen Neuerscheinungen. Plötzlich stieß auch Alexandra zu uns, worüber ich mich ganz besonders freute. Es wurde viel geblubbert und das ein oder andere Buch gekauft, bis wir uns wieder im Eingangsbereich versammelten, um dort auf das bekannte TV-Gesicht Enie van de Meiklokjes zu treffen. Im Buchhaus Wittwer stellte sie ihr aktuelles Kreativbuch der Reihe "Handmade mit Enie" vor. Viele Leute blieben stehen, um der lockeren Präsentation zu lauschen. Um normale "Laufkundschaft" abzufangen, war die Location auch wirklich clever gewählt, ich als Zuschauerin hatte jedoch ständig das Gefühl im Weg zu stehen.

Im Gespräch mit einem Journalisten der Stuttgarter Zeitung verriet Enie van de Meiklokjes nicht nur einige DIY-Tipps aus ihrem Buch, sondern plauderte auch ganz sympathisch über ihre TV-Projekte oder die scheinbar unendliche Geschichte rund um ihren außergewöhnlichen Namen. Im Anschluss nahm sie sich Zeit für ihre Fans, signierte jede Menge Handmade- und Backbücher und lächelte in viele Kameras. Dann waren wir an der Reihe. Aufgrund der tollen Kooperation mit dem Buchhaus Wittwer erhielten wir Blogger die Möglichkeit, den TV-Star in ganz exklusiver Runde zu treffen. Wir knipsten viele Fotos für unsere Blogs und konnten noch eine ganze Weile mit der sympathischen Moderatorin blubbern. Schaut doch hier mal in Martins kleines Interview rein. Meiner Meinung nach zeigt es ganz gut, wie unheimlich offen und freundlich Enie van de Meiklokjes aufgetreten ist:


Wenn es nach Sympathie geht, ist Enie van de Meiklokjes definitiv ein A-Promi! In gemütlicher Runde erfuhren wir, dass sie selbst eine begeisterte Leseratte, aber im Internet nicht so viel unterwegs ist wie wir. Sie hat lediglich einen eigenen Instagram-Account, die existierenden Fanseiten auf Facebook werden nicht von ihr betrieben. Sehr offen sprach sie mit uns übrigens über die nicht so schönen Seiten von TV-Produktionen, was ich persönlich unheimlich spannend fand.

 © Buchwellenreiter

Nach diesem tollen Meet & Greet beschlossen wir, dass eine kleine Stärkung nun genau das Richtige wäre. In der Foodlounge der Königsbau Passagen deckten wir uns mit Kaffee und allerlei Süßkram ein. Lecker Kuchen, Muffins und Eis ließen den Zuckerspiegel wieder steigen und motivierten uns zu unserem anschließenden Spaziergang zum Oxfam Buchshop. Ich liebe es, hier in den gebrauchten Büchern zu stöbern. Jedes Mal entdecke ich mindestens einen Schatz, den ich glücklich mit nach Hause nehmen kann. Gleichzeitig unterstützt man mit dem Kauf eines Buches die Nothilfe- und Entwicklungsprojekte von Oxfam. Mehr Infos zu Oxfam findet ihr hier. Mit neuen Büchern im Gepäck verließen wir einige Zeit später den gemütlichen kleinen Laden und schlenderten zurück zum Hauptbahnhof. Von dort aus ging es weiter mit der U-Bahn Richtung Stuttgart Nord. Im Woodys freuten wir uns auf ein reichhaltiges amerikanisches Dinner, doch hier sollten nicht die großen Burger das Highlight bleiben, sondern der Besuch der zwei Bestsellerautoren Ursula Poznanski und Arno Strobel, die sich vor ihrer Lesung im Rahmen der Stuttgarter Kriminächte extra Zeit für den Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch nahmen. So hatten wir die zwei gefragten Autoren ganz für uns allein, konnten vorab schon einige Fragen loswerden und unsere mitgebrachten Bücher signieren lassen. Für mich war dieser Besuch absolut keine Selbstverständlichkeit, deshalb möchte ich mich auch an dieser Stelle nochmals herzlich für die prompte Zusage und die tolle Zeit bedanken. 


Glücklich und mit vollen Bäuchen machten wir uns schließlich auf den Weg zur ungewöhnlichen Lesungs-Location. Ursula Poznanski und Arno Strobel stellten ihren Thriller "Fremd" im Krematorium auf dem Stuttgarter Pragfriedhof vor. Der Weg über den Friedhof wurde von kleinen Fackeln und Kerzen beleuchtet, was die Atmosphäre noch unheimlicher und stimmungsvoller machte. Vor der Feierhalle angekommen, erwartete uns eine Überraschung. Obwohl wir noch vor Einlass da waren, schminkten wir uns die Aussicht auf gute Plätze direkt ab. Vor dem Eingang wartete bereits eine große Menschentraube darauf hineingelassen zu werden. Solch einen Andrang erlebt man doch eher selten bei Lesungen. Diese Veranstaltung jedoch war mit ca. 200 Plätzen in Windeseile ausverkauft gewesen, so dass auch nicht alle Stammtischler rechtzeitig an Tickets herangekommen sind. In der Feierhalle mussten wir uns schließlich aufteilen und suchten uns grüppchenweise unsere Plätze. Um 20:00 Uhr wurden wir von der Geschäftsleiterin der Stuttgarter Kriminächte sowie dem Leiter des Krematoriums Peter Höpfner begrüßt. Gleich zu Beginn sorgten die beiden für eine doch recht ausgelassene Stimmung, die ein Krematorium wohl doch eher selten erfüllt. Trotz der hierfür etwas ungewöhnlichen Location durfte an diesem Abend viel gelacht werden. Nicht zum ersten Mal fand eine Veranstaltung im Rahmen der Stuttgarter Kriminächte im Krematorium des Pragfriedhofs statt, diese Location ist eine Art "Dauerbrenner" verriet uns die Geschäftsleiterin und erntete so die ersten Lacher. Mit seinem sehr sympathischen schwäbischen Dialekt versorgte uns Peter Höpfner mit einigen Infos zur Geschichte des Krematoriums und übergab schließlich an die zwei Hauptakteure des Abends.

Friedhofs-Atmosphäre

Ursula Poznanski und Arno Strobel wurden mit lautem Beifall begrüßt. Routiniert und dennoch unheimlich sympathisch stellte Arno Strobel sich, seine Kollegin und das gemeinsame Schreibprojekt vor. Als sich kurze Zeit später auch Ursula Poznanski zu Wort meldete, bekamen wir eine kleine Vorahnung auf den bevorstehenden Schlagabtausch des eingespielten Teams. Es wurde also nicht nur gelesen, sondern auch unheimlich viel aus dem Nähkästchen geplaudert. Wie kam es zu dieser besonderen Zusammenarbeit und wie lief sie ab? Um uns Zuhörer und Leser einen noch besseren Einblick in ihre gemeinsame Schreibarbeit zu geben, haben uns die beiden E-Mails mitgebracht, die sie während des Schreibens miteinander ausgetauscht hatten. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass diese E-Mails keine 0815-E-Mails waren, denn hier kommunizieren schließlich zwei Bestsellerautoren! Welcher Umgangston in ihren E-Mails herrscht, erfahrt ihr nur, wenn ihr selbst einmal eine Lesung von Ursula Poznanski & Arno Strobel besucht. Über aktuelle Termine könnt ihr euch übrigens auf der Homepage oder der Facebook-Seite informieren.
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Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?

Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen...
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Mehr über "Fremd" erfahrt ihr hier in meiner Rezension oder, wenn ihr die Facebookseite unserers "Lesungs-Geblubbers im Bücherkaffee" im Auge behaltet. Am kommenden Sonntag sind die zwei Autoren nämlich noch mal in unserem Wohnzimmer zu Gast. Live-Eindrücke und Berichte sowie ein kleines Gewinnspiel warten auf euch!

   

Diese Lesung war wirklich der perfekte Abschluss für unseren Stammtisch. Wir hatten eine großartige Zeit, haben viel geblubbert und unser gemeinsames Hobby gefeiert. Wenn ihr beim nächsten Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch am 28. Mai auch dabei sein wollt, dann schaut auf unserer Facebookseite vorbei und meldet euch in der Veranstaltung an.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die diesen Stammtisch wieder einmal zu dem gemacht haben, was er ist. Es ist mir jedes Mal wieder eine ganz große Freude, euch zu sehen und solch eine schöne Zeit mit euch zu verbringen.
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Wer noch ein bisschen Stöberzeit mitgebracht und nun Lust hat noch mehr über unsere Stammtisch-Treffen zu erfahren, für den habe ich hier eine kleine Linksammlung zusammengestellt:

Weitere Berichte zu vergangenen Stammtischen:
Blubbert mit mir!
    

Kommentare

  1. Liebe Anka :)

    ein toller Bericht ist das wieder geworden.

    Mich freut es immer wieder, wenn ich dabei sein und mit euch in Stuttgart diesen Tag verbringen kann. Dafür lohnt sich jede Anreise.

    Danke dir für die tolle Organisation und für die Möglichkeiten, die man dadurch bekommt. Treffen mit Enie, Essen mit Arno und Ursula, andere tolle Blogger treffen, ... Sowas erlebt man alles nur beim Stammtisch. :)

    Ich freu mich auf Mai und bin wieder dabei :D (Der Reim musste jetzt sein)

    Liebe Grüße
    Martin

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    1. Lieber Martin,
      das hast du aber lieb gesagt! Danke! Ich liebe unseren Stammtisch sehr und finde es einfach toll, dass er immer wieder schöne Momente für uns bereithält.
      Bis bald im Mai!
      Liebe Grüße
      Anka

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  2. Hmm das würde mich ja mal reizen :-)

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  3. Hallo Anka,
    dein Stammtisch Bericht gefällt mir total gut. Ich habe gestern schon mal rein gelesen, war aber zu müde, um den Beitrag zu Ende zu lesen.
    "Fremd" klingt wirklich spannend. Allerdings erinnert es mich vom Inhalt her auch ein bisschen an "Phobia" von Wulf Dorn.
    Interessant finde ich auch, die gewählte Location für die Lesung. Ich bin mal gespannt, was ihr von der Wohnzimmer Lesung berichtet.
    Eine Freundin von mir hat Arno Strobel bei einem "Heimspiel" in Trier besucht und war ziemlich angetan von seiner Interpretation des "Einkaufszettels". Die hier beschriebenen Emails hätte ich auch sehr gerne gehört ;-)

    Und American Diner ist toll!!! Obwohl Freiburg definitiv größer ist, als eine hessische Stadt, in der ich 5 1/2 Jahre gelebt habe, ist diese Stadt in Hessen mit einem American Diner Restaurant ausgestattet. Und das einzige American Diner Restaurant in der Nähe von Freiburg ist 1 1/2 - 2 Stunden weit weg. Das ist deprimierend...

    viele Grüße
    Emma

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    1. Liebe Emma,
      vielen Dank für deinen Blubberbesuch!
      Ich kann dir versichern, dass FREMD ganz anders ist als PHOBIA und das merkt man beim Lesen sofort. Also Entwarnung - aber hey, diesen Vergleich habe ich nicht zum ersten Mal gehört. Es scheinen doch so einige Leseratten diese Verbindung herzustellen.
      Oh ja, die Location der Lesung war wirklich sehr außergewöhnlich und interessant.
      Den Einkaufszettel kenne ich noch gar nicht, oder meintest du vielleicht den Beipackzettel?
      Das Woodys ist jetzt kein typisches American Diner. Ich liebe ja diese 50er Jahre Diners <3 Mit Elvis Musik und Marilyn an der Wand :) Na dann hoffe ich, dass sich bald ein American Diner in Freiburg niederlässt!
      Liebe Grüße
      Anka

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  4. Oh herrlich. Ich will auch einmal auf diese Buchmesse. Der Bericht hört sich echt gut an. Ich war letztens auf einer wahrscheinlich um einiges kleineren Buchmesse, bei der sich alles in Faltzelten abgespielt hat, was das Ambiente aber heimelig gemacht hat - fand ich auch toll :) Lg

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