Rezension | Dämmerhöhe (#1) Lautlos | Birgitta Elin Hassell & Marta Hlín Magnadóttir





· Titel: Dämmerhöhe (#1) Lautlos
· Autorinnen: Elin Hassell & Marta Hlín Magnadóttir
· Medium: Hardcover (136 Seiten)
· Verlag: Arena Verlag (Januar 2016)
· ISBN: 978-3-401-60144-1
· Genre: Jugendbuch (ab 12 Jahren)
· Tags: Island, Horror, Mystery, Grusel


K U R Z B E S C H R E I B U N G

Es war ganz plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht - das Mädchen. Und es hatte Anna ein verlockendes Angebot gemacht: Für ein bisschen mehr Freizeit und die Möglichkeit, noch öfter mit dem Snowboard unterwegs zu sein, muss Anna nur den Namen des Mädchens erraten. Doch als ihr kleiner Bruder schwer erkrankt und sie die Nachbarshündin Píla tot in ihrer Hütte findet, wird Anna klar: Das Mädchen ist nicht, was es vorgibt zu sein. Anna bleibt nur noch wenig Zeit, um das Rätsel zu lösen und das Schlimmste zu verhindern.
Textquelle: Arena Verlag


A N K A S   G E B L U B B E R

Als ich erfuhr, dass eine neue Jugendbuchreihe aus dem Arena Verlag in Island spielt, war ich sofort Feuer und Flamme.
Mit Island assoziiere ich viel Natur, Geysire, die Hauptstadt Reykjavík, die Sängerin Björk, die Island-Krimis von Yrsa Sigurdardóttir, Islandpferde und natürlich die Sagenwelt rund um die verschiedensten Naturgeister. Eine Studie an der isländischen Universität hat ergeben, dass ca. 60% der Einwohner von Island an Elfen, Trolle und Gnome glauben. Es ist auch gar nicht ungewöhnlich, dass Bauvorhaben ab- bzw. unterbrochen werden, um den Lebensraum der mystischen Wesen zu schützen. Wusstet ihr, dass es sogar eine Elfenschule gibt? Ich bin mir sicher, dass das mir noch sehr unbekannte Island jede Menge Potenzial für spannende und mystisch angehauchte Geschichten bietet. Deshalb war für mich sofort klar, dass ich "Lautlos", den ersten Band der "Dämmerhöhe"-Reihe, lesen würde. Ob ich es hier tatsächlich mit Elfen, Trollen oder Gnomen zu tun bekam, verrate ich euch im Folgenden.

Bevor wir in die Geschichte einsteigen, wird uns auf einer schwarz hinterlegten Seite das Setting vorgestellt. In den Ruinen von Rökkurhæðir, einem kleinen Vorort der Stadt Sunnuvík, soll sich Fürchterliches zugetragen haben. So fürchterlich, dass niemand davon spricht.

Anna lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in Rökkurhæðir. Als wir sie kennenlernen, hat sie viel um die Ohren. Die Schule und die bevorstehenden Prüfungen verlangen ihr einiges ab, dann trainiert sie regelmäßig mit ihrer erfolgreichen Handballmannschaft, unternimmt viel mit ihren Freunden und liebt es snowboarden zu gehen. An manchen Tagen weiß sie vor lauter Schul- und Freizeitstress gar nicht mehr wo ihr der Kopf steht. Da kommt das merkwürdige Mädchen wie gerufen. Es sieht aus wie Anna selbst und bietet ihr einen Deal an. Das Mädchen würde die Hausaufgaben erledigen und all die Dinge tun, auf die Anna keine Lust hat, so lange bis sie seinen Namen errät. Anna weiß, dass es sich bei dem Mädchen um kein echtes Mädchen handeln kann. Ihr ist sein Auftreten unheimlich, doch die Verlockung ist größer. Da sie sich sicher ist, den Namen des Wesens zu kennen, geht sie den Deal ein. Es dauert nicht lang und sie bereut ihre Entscheidung, doch da ist es bereits viel zu spät...

Aufgrund seiner 136 Seiten lässt sich der Auftakt zur "Dämmerhöhe"-Reihe für geübte Leser in einem Rutsch durchlesen. Die düstere Atmosphäre hat mich gefangen genommen. Auch wenn mich der unausgeschmückte, fast schon sachliche Schreibstil der Autorinnen etwas ernüchtert hat, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Anna und dem Mädchen weitergeht. Als Leser weiß man natürlich, dass Anna in eine Falle getappt ist und ahnt von Anfang an, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen kann. Dass sie sich schlussendlich aber so dramatisch entwickelt, damit hätte ich nicht gerechnet. Zwei Abschnitte empfand ich, in Anbetracht des empfohlenen Lesealters, doch etwas brutal geschildert. Am meisten mitgenommen hat mich der Gesundheitszustand von Annas Bruder und in diesem Zuge mit ansehen zu müssen, wie machtlos die Familie ist.

Trotz der wenigen Seiten ist es den Autorinnen gelungen, die düstere, unheimliche Atmosphäre von Rökkurhæðir einzufangen und darzustellen. Einen Bezug zu den Figuren konnte ich aber nicht aufbauen und ich hätte mir wirklich ein paar Seiten mehr gewünscht. Die Geschichte hat, meines Erachtens, so viel Potenzial. Man hätte definitiv mehr aus ihr herausholen können.

Was es nun mit den Ruinen von Rökkurhæðir auf sich hat und wer oder was hinter dem unheimlichen Mädchen steckt, das müsst ihr selbst herausfinden. Auch wenn ich mir mehr von diesem Buch erhofft hatte, werde ich bald nach Rökkurhæðir zurückkehren. Der zweite Band der "Dämmerhöhe"-Reihe heißt "Eiskalt" und ist bereits erschienen. Obwohl die Geschichte rund um Anna (mehr oder weniger) zu einem Ende geführt wurde, bleiben für mich viele Fragen offen, die wohl erst in den Folgebänden beantwortet werden.

Für mich war "Lautlos" aufgrund des an einen guten Schulaufsatz erinnernden Schreibstils und der fehlenden Tiefe kein Lesehighlight. Punkten wiederum konnte der Reihenauftakt mit seiner düsteren Atmosphäre und seinem mystischen Setting. Entscheidet also selbst, ob ihr ein Ticket ins mystische Island löst, oder ob ihr euch lieber auf ein anderes Abenteuer begebt. Leseempfehlungen hierfür findet ihr ein Stück weiter unten.


W E I T E R F Ü H R E N D E   I N F O S

"Dämmerhöhe" im Wochengeblubber (ab Minute 05:44):


Reiheninfo:
(1) Lautlos
(2) Eiskalt 
(3) Besessen (Juni 2016)
(...)


Wenn euch dieses Buch gefallen hat, schaut euch auch mal diese Titel an:
(Ein Klick aufs Bild leitet euch zu weiteren Infos zum jeweiligen Buch)

  
Weitere Leser-/Bloggerstimmen zu "Dämmerhöhe (#1) Lautlos" findet ihr u.a. ....


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