Tatort: Buchhaus Wittwer in Stuttgart, Abteilung "Junges Lesen"
Tatzeit: Freitag, der 1. Juli 2016 um 18:00 Uhr
Täter: Anne Freytag und Adriana Popescu
Nachdem die zwei Autorinnen im letzten Jahr bei der gemeinsamen Lesung aus Adriana Popescus erstem Jugendbuch "Ein Sommer und vier Tage" sowohl das Team der Buchhandlung als auch die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer begeistert hatten, stand für alle Beteiligten fest: das muss wiederholt werden. Mit der Veröffentlichung von Anne Freytags All-Age-Roman "Mein bester letzter Sommer" war nun auch die perfekte Gelegenheit dazu gekommen.
So war es keine Überraschung, dass sich die Stuhlreihen in der Abteilung "Junges Lesen" am 1. Juli in Windeseile füllten. Einige Fans hatten extra eine lange Anreise auf sich genommen, um die zwei Autorinnen live zu erleben. Die Stimmung im Publikum war bereits vor Beginn der Lesung sehr gelöst. Überall konnte ich Gespräche rund ums Thema Buch aufschnappen: Buchhandlungen sind eben doch wie ein kleines Paradies.
Um 18:00 Uhr nahmen Anne Freytag und Adriana Popescu ihre Plätze ein und wurden von einer Mitarbeiterin des Buchhauses begrüßt. Die Zwei fackelten nicht lang und griffen sofort zu den bereitgelegten Büchern. Die Lesung sei ein bisschen improvisiert, warnten sie vor. Wie wir erfuhren, kamen sie direkt von den Dreharbeiten zu einem Autorenfilm, sodass vor dieser Veranstaltung kaum Zeit für einen kleinen Snack geschweige denn für eine gemeinsame Leseprobe geblieben war. Ich freute mich schon sehr auf die Lesung und war unheimlich neugierig, denn obwohl das Buch in der Blogger-Community groß gefeiert wurde, hatte ich mich bisher noch nicht zwischen die Buchseiten getraut.
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Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …
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Anne Freytag begann mit dem Prolog, in dem wir die Protagonistin Tessa auf einer Fahrt in der U-Bahn begleiteten und mit ihr diesen einen, besonderen Moment erlebten. Wir erfuhren außerdem, dass Tessa 17 Jahre alt und unheilbar krank ist. Sie weiß, dass sie nur noch wenige Wochen zu leben hat, da liegt es auf der Hand, dass ihre Gedanken dementsprechend schwermütig ausfallen. Doch wer glaubt, dass dieser Roman vor Trauer und Depressionen strotzt, der hat die Rechnung ohne Anne Freytag gemacht. Obwohl sie ihre Leser sehr ehrlich und schonungslos mit dem Thema Tod konfrontiert und kein Geheimnis daraus macht, dass Tessa am Ende sterben wird, gelingt es ihr bereits auf den ersten Seiten, eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte einzubauen. Gepaart mit ihrem teils spitzen, teils schwarzem Humor, den sie an Tessa weiterreicht, bekommt das Buch einen ganz besonderen Touch. Auch wenn die Geschichte ein schweres Schicksal thematisiert, wurde während der Lesung viel gekichert und geschmunzelt.
Im nächsten Abschnitt stieg Adriana Popescu in die Lesung ein. Da nun in verteilten Rollen gelesen wurde, konnte man sich das Geschehen bzw. die Figuren noch besser vorstellen. Vor meinem inneren Auge lief ein Film ab und ich vergaß beinahe, dass ich im Buchhaus Wittwer saß und einer Lesung lauschte.
Während einer kurzen Lesepause wollten die Autorinnen wissen, wer das Buch schon gelesen hat. Normalerweise ist der Anteil derer, die das Buch noch nicht gelesen haben, größer, als der Anteil der Lesungsbesucher, die es schon kennen. Diesmal kam es anders. Die Hände schossen nur so in die Höhe. Dies veranlasste eine Leserin dazu, in den Raum zu werfen, dass die Autorinnen doch aus einem anderen Buch vorlesen sollten, da so viele die Geschichte schon kannten. Vielleicht war der Einwurf etwas anders gemeint als er schlussendlich im Publikum und bei den Autorinnen ankam. Ich muss gestehen, dass ich mich ein bisschen fremdschämte. Auch die ansonsten so schlagfertige Anne Freytag war für einen Moment sprachlos.
Trotzdem stiegen die Autorinnen, zur Freude ihrer restlichen Zuhörer, erneut in "Mein bester letzter Sommer" ein und lasen spontan das Lieblingskapitel von Anne Freytag. Es trägt den Titel "Ein Freund zum Sterben" und fiel viel ruhiger aus. Tatsächlich berührte es mich sogar so sehr, dass ich schnell ein paar aufkommende Tränen wegblinzeln musste.
Um kurz vor 19:00 Uhr wurden die Bücher zugeschlagen und es dauerte einen kleinen Moment, bis ich wieder völlig anwesend war. Eine tolle Lesung! Sehr unterhaltsam, unheimlich erfrischend, natürlich und sympathisch. Mir war klar, dass mich nun nichts mehr davon abhielt, endlich selbst in dieses Buch abzutauchen. Noch im Juli ist es fällig!
Nach der Lesung saßen sowohl Anne Freytag als auch Adriana Popescu bereit, um mitgebrachte und frisch erstandene Bücher zu signieren. Ein bisschen Small Talk hier, ein Selfie da. Die Autorinnen zeigten sich sehr nahbar und entspannt, selbst als eine Leserin nach 16 Autogrammkarten fragte.
Während sich das Buchhaus langsam leerte, standen wir noch eine ganze Weile zusammen und plauderten in gemütlicher Runde mit den Autorinnen und einer Mitarbeiterin der Buchhandlung. Um 20:00 Uhr beförderte uns der freundliche Gong vor die Tür. Hier entstanden noch einige lustige Fotos, bevor wie beschlossen, noch gemeinsam etwas trinken zu gehen. Ally und Marcel vom Stuttgarter Stammtisch, Anne Freytag, Adriana Popescu und ich. Bei Cola und Saftschorle konnten wir unsere Gespräche fortführen und lauschten gebannt den Erzählungen aus dem Schreib-Nähkästchen. Wir erfuhren brandheiße News, die noch "top secret" sind und wurden immer neugieriger auf das aktuelle gemeinsame Projekt. Die "New York Diaries" werden in kurzen Abständen ab Oktober 2016 im Knaur Verlag erscheinen. Die ersten beiden Bände (1) Claire und (2) Sarah sind bereits gelistet.
Vielen Dank an das Buchhaus Wittwer, das diesen Abend ermöglicht hat!
Tatzeit: Freitag, der 1. Juli 2016 um 18:00 Uhr
Täter: Anne Freytag und Adriana Popescu
Nachdem die zwei Autorinnen im letzten Jahr bei der gemeinsamen Lesung aus Adriana Popescus erstem Jugendbuch "Ein Sommer und vier Tage" sowohl das Team der Buchhandlung als auch die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer begeistert hatten, stand für alle Beteiligten fest: das muss wiederholt werden. Mit der Veröffentlichung von Anne Freytags All-Age-Roman "Mein bester letzter Sommer" war nun auch die perfekte Gelegenheit dazu gekommen.
So war es keine Überraschung, dass sich die Stuhlreihen in der Abteilung "Junges Lesen" am 1. Juli in Windeseile füllten. Einige Fans hatten extra eine lange Anreise auf sich genommen, um die zwei Autorinnen live zu erleben. Die Stimmung im Publikum war bereits vor Beginn der Lesung sehr gelöst. Überall konnte ich Gespräche rund ums Thema Buch aufschnappen: Buchhandlungen sind eben doch wie ein kleines Paradies.
Um 18:00 Uhr nahmen Anne Freytag und Adriana Popescu ihre Plätze ein und wurden von einer Mitarbeiterin des Buchhauses begrüßt. Die Zwei fackelten nicht lang und griffen sofort zu den bereitgelegten Büchern. Die Lesung sei ein bisschen improvisiert, warnten sie vor. Wie wir erfuhren, kamen sie direkt von den Dreharbeiten zu einem Autorenfilm, sodass vor dieser Veranstaltung kaum Zeit für einen kleinen Snack geschweige denn für eine gemeinsame Leseprobe geblieben war. Ich freute mich schon sehr auf die Lesung und war unheimlich neugierig, denn obwohl das Buch in der Blogger-Community groß gefeiert wurde, hatte ich mich bisher noch nicht zwischen die Buchseiten getraut.
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Text- und Coverquelle: Heyne fliegt
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Anne Freytag begann mit dem Prolog, in dem wir die Protagonistin Tessa auf einer Fahrt in der U-Bahn begleiteten und mit ihr diesen einen, besonderen Moment erlebten. Wir erfuhren außerdem, dass Tessa 17 Jahre alt und unheilbar krank ist. Sie weiß, dass sie nur noch wenige Wochen zu leben hat, da liegt es auf der Hand, dass ihre Gedanken dementsprechend schwermütig ausfallen. Doch wer glaubt, dass dieser Roman vor Trauer und Depressionen strotzt, der hat die Rechnung ohne Anne Freytag gemacht. Obwohl sie ihre Leser sehr ehrlich und schonungslos mit dem Thema Tod konfrontiert und kein Geheimnis daraus macht, dass Tessa am Ende sterben wird, gelingt es ihr bereits auf den ersten Seiten, eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte einzubauen. Gepaart mit ihrem teils spitzen, teils schwarzem Humor, den sie an Tessa weiterreicht, bekommt das Buch einen ganz besonderen Touch. Auch wenn die Geschichte ein schweres Schicksal thematisiert, wurde während der Lesung viel gekichert und geschmunzelt.
Im nächsten Abschnitt stieg Adriana Popescu in die Lesung ein. Da nun in verteilten Rollen gelesen wurde, konnte man sich das Geschehen bzw. die Figuren noch besser vorstellen. Vor meinem inneren Auge lief ein Film ab und ich vergaß beinahe, dass ich im Buchhaus Wittwer saß und einer Lesung lauschte.
Während einer kurzen Lesepause wollten die Autorinnen wissen, wer das Buch schon gelesen hat. Normalerweise ist der Anteil derer, die das Buch noch nicht gelesen haben, größer, als der Anteil der Lesungsbesucher, die es schon kennen. Diesmal kam es anders. Die Hände schossen nur so in die Höhe. Dies veranlasste eine Leserin dazu, in den Raum zu werfen, dass die Autorinnen doch aus einem anderen Buch vorlesen sollten, da so viele die Geschichte schon kannten. Vielleicht war der Einwurf etwas anders gemeint als er schlussendlich im Publikum und bei den Autorinnen ankam. Ich muss gestehen, dass ich mich ein bisschen fremdschämte. Auch die ansonsten so schlagfertige Anne Freytag war für einen Moment sprachlos.
Trotzdem stiegen die Autorinnen, zur Freude ihrer restlichen Zuhörer, erneut in "Mein bester letzter Sommer" ein und lasen spontan das Lieblingskapitel von Anne Freytag. Es trägt den Titel "Ein Freund zum Sterben" und fiel viel ruhiger aus. Tatsächlich berührte es mich sogar so sehr, dass ich schnell ein paar aufkommende Tränen wegblinzeln musste.
Um kurz vor 19:00 Uhr wurden die Bücher zugeschlagen und es dauerte einen kleinen Moment, bis ich wieder völlig anwesend war. Eine tolle Lesung! Sehr unterhaltsam, unheimlich erfrischend, natürlich und sympathisch. Mir war klar, dass mich nun nichts mehr davon abhielt, endlich selbst in dieses Buch abzutauchen. Noch im Juli ist es fällig!
Nach der Lesung saßen sowohl Anne Freytag als auch Adriana Popescu bereit, um mitgebrachte und frisch erstandene Bücher zu signieren. Ein bisschen Small Talk hier, ein Selfie da. Die Autorinnen zeigten sich sehr nahbar und entspannt, selbst als eine Leserin nach 16 Autogrammkarten fragte.
Während sich das Buchhaus langsam leerte, standen wir noch eine ganze Weile zusammen und plauderten in gemütlicher Runde mit den Autorinnen und einer Mitarbeiterin der Buchhandlung. Um 20:00 Uhr beförderte uns der freundliche Gong vor die Tür. Hier entstanden noch einige lustige Fotos, bevor wie beschlossen, noch gemeinsam etwas trinken zu gehen. Ally und Marcel vom Stuttgarter Stammtisch, Anne Freytag, Adriana Popescu und ich. Bei Cola und Saftschorle konnten wir unsere Gespräche fortführen und lauschten gebannt den Erzählungen aus dem Schreib-Nähkästchen. Wir erfuhren brandheiße News, die noch "top secret" sind und wurden immer neugieriger auf das aktuelle gemeinsame Projekt. Die "New York Diaries" werden in kurzen Abständen ab Oktober 2016 im Knaur Verlag erscheinen. Die ersten beiden Bände (1) Claire und (2) Sarah sind bereits gelistet.
Adriana Popescu, ich & Anne Freytag |
Irgendwann hieß es dann aber doch Abschied nehmen. Um kurz nach 21:00 Uhr brachen wir Blogger auf, um unsere jeweiligen Züge zu erwischen. Es war wirklich ein toller Abend mit einer unterhaltsamen Lesung und vielen bereichernden Gesprächen. Anne Freytag und Adriana Popescu sind zwei sehr sympathische, offene, humorvolle und inspirierende Autorinnen, die sich ihren Platz auf der Überholspur definitiv verdient haben.
Vielen Dank an das Buchhaus Wittwer, das diesen Abend ermöglicht hat!