Superfans! | Angela Hüsgen | Rezension




· Titel: Superfans!
· Autorin: Angela Hüsgen
· Medium: Hardcover (160 Seiten)
· Verlag: Südpol (März 2017)
· ISBN: 978-3-943086-42-3
· Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren)
· Preis: 12,90 Euro




K U R Z B E S C H R E I B U N G

Wie weit bist du bereit, für deinen Star zu gehen? 
Die bedingungslose Schwärmerei für Sänger Kenny schweißt die drei unterschiedlichen Teenager Pia, Antonia und Philine zusammen. Doch Kennys Karriere hakt. Als er bei einem Auftritt betrunkenen von der Bühne fällt, entführen die Mädchen ihn kurzerhand und verstecken ihn zum Ausnüchtern in einem Ferienhaus. Doch dann wird der Castingstar von seiner Vergangenheit eingeholt, was sich für die Mädchen zu einer handfesten Bedrohung entwickelt …
Textquelle: Südpol Verlag

A N K A S   G E B L U B B E R

3 Mädels entführen ihren Lieblingssänger – das Thema des Romans „Superfans!“ hat mich sofort neugierig gemacht. Welches junge Mädchen träumt nicht davon, seinem Lieblingsstar einmal ganz nah zu sein? So geht es auch den Freundinnen Pia, Antonia und Philine, für die es nur ein Thema zu geben scheint: den Castingstar Kenny. Sie sind über all seine Promo-Termine informiert, besuchen seine Konzerte und saugen alle Infos auf, die sie im Internet und den Zeitschriften finden können. In den letzten Wochen mussten sie jedoch feststellen, dass das Image des ehemals so beliebten und gefeierten Castingstars gelitten hat. Von Alkoholexzessen und mangelndem Talent wird berichtet. Als es schließlich während eines Auftritts zu einem Zwischenfall kommt und Kenny den Freundinnen quasi vor die Füße fällt, beschließen sie kurzerhand, den betrunkenen Sänger zum Ausnüchtern mitzunehmen, um ihn von der Presse abzuschirmen und ihn vor weiteren Skandal-Nachrichten zu schützen.

Dass sie diese Entführung in Teufels Küche bringen kann, dessen sind sich die Mädels bewusst. Was sie jedoch tatsächlich erwartet, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen müssen und dass sie kurze Zeit später sogar in Lebensgefahr schweben werden, damit hätten sie in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet …

Und auch für mich kamen so einige Ereignisse ziemlich unerwartet. Noch immer weiß ich nicht so recht, wie genau ich diese Geschichte einordnen soll. Auf den ersten Blick hat dieses Buch etwas kindliches. Wenn man sich das Cover anschaut und die Kurzbeschreibung durchliest, erwartet man eine pfiffig-süße und lustige Story für junge Mädchen. Wenn man aber genauer hinsieht, wird man stutzig – so erging es jedenfalls mir. Empfohlen wird das Buch ab 14 Jahren und auch die Protagonistinnen sind mit ihren 17 bzw. 18 Jahren älter als erwartet. Sollte die Geschichte also doch tiefer gehen, als man es auf den ersten Blick vermutet?

Jein. Noch immer bin ich etwas zwiegespalten und auch verwirrt, wenn ich an „Superfans!“ zurückdenke, denn die Geschichte hat tatsächlich beides. Eine große Portion jugendlichen, naiven Charme, der die Story an der Oberfläche plätschern lässt, aber auch den ein oder anderen dramatischeren und spannenderen Aspekt.

Die Ideen, die die Autorin hier in diese Geschichte einbringt, fand ich klasse. So hatte „Superfans!“ für mich von Anfang an sehr viel Potenzial. Leider bin ich der Ansicht, dass dieses Potenzial nicht genutzt wurde. Vielleicht waren es zu viele Ideen und zu viele Gedanken, die Angela Hüsgen in das dünne Büchlein packen wollte? Vieles wird nur kurz angerissen und nicht wirklich beleuchtet. Auf der einen Seite haben wir die total verliebten Fangirls, die sich auch Stunden nach einem Konzert noch in das verschwitzte T-Shirt ihres Stars krallen. Doch wo ist diese Euphorie, wenn er dann tatsächlich in ihrer Gartenhütte steht? Meines Erachtens haben sich die Mädels viel zu schnell mit der Anwesenheit ihres Schwarms arrangiert. Auch der Konkurrenzkampf unter den Freundinnen, das gegenseitige Ausstechen und der Herzschmerz hätten für mein Gefühl intensiver und glaubhafter beschrieben werden können. Hier kratzt die Autorin wirklich nur an der Oberfläche. Immer wieder habe ich mir die Frage gestellt, was sie denn eigentlich genau will. Möchte sie eine Geschichte für junge Mädchen, die luftig-locker-leicht, mit viel Witz und einer kleinen, passenden Portion Drama daherkommt oder möchte sie tiefer gehen, sich ausführlicher mit den Gefühlen ihrer Protagonisten auseinandersetzen und auch die Schattenseiten des Showbusiness beleuchten? Obwohl ich ein Fan von „All Age“-Romanen bin, die von Jung und Alt verschlungen werden können, bin ich der Meinung, dass hier hätte eine Entscheidung getroffen werden müssen, denn in diesem Fall ist der Mix aus beidem nicht gelungen.

Da insbesondere das Ende jede Menge Dramatik und auch Spannung bereithält, bin ich wirklich traurig darüber, dass das Potenzial, das diese Geschichte absolut bereithält, nicht vernünftig genutzt wurde. Während ich andere Bücher gern um einige Seiten ausdünnen würde, hätte ich die Seitenanzahl von „Superfans!“ am liebsten verdoppelt. Es wurde sehr viel gewollt, aber an der Umsetzung hat es schlussendlich geharpert. Auch wenn sich das Buch flüssig und leicht lesen ließ, bleibt ein unbefriedigtes Gefühl zurück. Der Wunsch, nach den Sternen zu greifen und eine Geschichte zu erzählen, die mehr kann, als sie es vermuten lässt, war eindeutig spürbar. Zu gern hätte ich genau diese Geschichte gelesen. Leider habe ich sie in ihrer Vollendung nicht zwischen diesen zwei bunten Buchdeckeln gefunden.


W E I T E R F Ü H R E N D E   I N F O S

Wenn euch dieses Buch gefallen hat, schaut euch auch mal diese Titel an:
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Ulla Scheler  Rainbow Rowell
Weitere Leser-/Bloggerstimmen zu "Superfans" findet ihr u.a. ....
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Blubbert mit mir!
    

Kommentare

  1. Hallo Anka-Schatz, <3

    deine Rezension ist wie immer großartig! Ich lese sie alle so gerne, weil du einfach großartig beschreibst und so toll mit Worten umgehst. Sehr schade, dass in "Superfans" so viel Potential verschenkt wird, denn die Geschichte klingt echt süß und cool.

    Allerliebste Grüße,
    deine Ally

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    Antworten
    1. Liebe Ally,
      ganz ganz herzlichen Dank für deine lieben Worte. Wow!
      Ich bin auch noch ganz traurig darüber, dass mir die Geschichte nicht das geben konnte, was ich erhofft habe.
      Liebe Ostergrüße und bis bald,
      Anka

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