Hannah Häffner & ich vor der Buchhandlung Taube in Waiblingen |
Die Buchhandlung Taube aus Waiblingen hat am 18. Juli 2020 bewiesen, dass sie ihren Kundinnen und Kunden, trotz Einhaltung aller Richtlinien zum Infektionsschutz, eine persönliche Begegnung mit einer frisch gebackenen Autorin ermöglichen kann.
Ich war unheimlich gespannt auf die im
Vorfeld als „Open Air Signierstunde“ angekündigte Veranstaltung
und fuhr aber auch mit einem etwas mulmigen Gefühl Richtung
Waiblingen. Da ich zu denjenigen gehöre, die nach wie vor mit viel
Vorsicht und ausreichend Schutz das Haus verlassen, hatte ich die
Befürchtung, dass mich die Menschenmassen an einem Samstagmittag in
der Waiblinger Innenstadt überwältigen würden und ich das Treffen
mit der jungen Autorin nicht genießen könnte oder gar abbrechen
müsste.
Die Buchhandlung Taube befindet sich
direkt am Marktplatz der Altstadt. Natürlich war am Samstagmittag
einiges los, die Straßencafés waren bis auf den letzten Platz
gefüllt und der Markt gut besucht. Dennoch war ich erstaunt darüber,
wie viele Menschen tatsächlich ihren Mund- und Nasenschutz trugen,
sodass ich bereits, kurz nachdem ich das Parkhaus „Marktgarage“ verlassen
hatte, erleichtert aufatmen konnte. Es herrschte kein Gedränge und
so kam ich sogar recht zügig voran. Schon wenig später stand ich
vor der kleinen Buchhandlung, wo ich bereits von Katrin, der
Betreiberin des Bookstagram-Accounts „LinesLieblingsbücher“ erwartet wurde. Über
Instagram hatten wir uns vor einiger Zeit kennen gelernt und bereits
zwei Bücher in einer gemeinsamen Leserunde verschlungen. Wir
verstanden uns sehr gut, weshalb wir uns bei unserem ersten
persönlichen Treffen auch auf Anhieb vertraut waren. Nach einem
kurzen Plausch schlenderten wir zum Eingang der Buchhandlung, neben
dem ein erhöhter Tisch samt Stuhl aufgebaut war und an dem die
Waiblinger Autorin Hannah Häffner bereits fleißig signierte.
Wir zupften unsere Masken zurecht,
reihten uns in die kurze Schlange ein und hielten uns dabei natürlich
an den vorgeschrieben Mindestabstand. Eine Absperrung verhinderte,
dass man sich von zwei Seiten anstellte. Zudem konnte man, nachdem
man sich seine Signatur abgeholt hatte, den Signier-Bereich direkt
verlassen, ohne noch mal an den anderen Wartenden vorbeizumüssen. Am
Signiertisch selbst hatte man die Möglichkeit, sich die Hände zu
desinfizieren.
________________________________________________________
Der Küstenort Hulthave, 1987. Die kleine Friederike verschwindet spurlos aus einem Zeltlager. Kommissar Wedeland ermittelt fieberhaft, aber vergebens. Das katastrophale Ereignis legt sich wie ein Schatten über das Städtchen am Meer und das Leben der Betreuerin Sascha, die an ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen droht. 25 Jahre später wird am Strand eine bewusstlose Frau gefunden; als sie erwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Schnell kommt das Gerücht auf, es handle sich um Friederike. Daraufhin kehren Sascha und Kommissar Wedeland nach Hulthave zurück – denn es ist Zeit, endlich die Wahrheit über jene verhängnisvolle Nacht herauszufinden ... (Textquelle: Goldmann Verlag)
________________________________________________________
Es dauerte nicht lang und wir waren an
der Reihe. Auch Hannah Häffner trug eine Mund- und Nasenbedeckung,
welche dennoch nicht das freundliche Lächeln verbergen konnte, mit
dem sie uns begrüßte. Bei ihr stand im Übrigen eine Mitarbeiterin
der Buchhandlung, um die Lage im Auge zu behalten und um ggfs.
einzugreifen, falls die Einhaltung der Hygieneregeln nicht mehr
gewährleistet war. Da sich nach uns niemand angestellt hatte,
genossen wir die Zeit, die wir mit Hannah Häffner blubbernderweise
verbringen konnten. Wir unterhielten uns über ihren Debütroman
„Nordsee-Nacht“, bekamen erste noch streng geheime Infos zu ihrem
aktuellen Schreibprojekt und tauschten uns über die PROs und CONs
von Umzügen aus. Hannah Häffner ist eine unheimlich sympathische,
junge Autorin, die deutlich machte, wie dankbar sie für die Chance
war, beim Goldmann Verlag mit ihrem ersten Roman unter Vertrag
genommen worden zu sein. Debütantinnen und Debütanten haben es
nicht leicht, wenn es darum geht, ihr erstes Buch bei einem
Publikumsverlag unterzubringen. Leider zählt nicht ausschließlich
die Qualität des Textes, auch Glück spielt dabei eine große Rolle.
Liebevoll und ganz individuell signierte Hannah Häffner am Ende noch
unsere mitgebrachten und neu gekauften Exemplare ihres Romans. „Noch gelingt es mir, in jedes Buch eine
andere Widmung zu schreiben“, lächelte sie unter ihrer Maske.
Glücklich über die frischen
Signaturen verabschiedeten wir uns von der Autorin und kamen
natürlich nicht umhin, auch noch mal einen Blick IN die Buchhandlung
zu werfen. Ich liebe die kleinen, inhabergeführten Buchläden, die
einen ganz persönlichen Charme ausstrahlen, in denen viel Herzblut
steckt und die keinen vom Konzern festgelegten Einheitsregelungen
folgen müssen. Individuelle Lesevorlieben und persönliche
Empfehlungen stehen im Mittelpunkt. Die Buchhandlung Taube zählt zu
ebendieser Kategorie. Natürlich begegnen einem beim Stöbern auch
die bekannten Bestseller, aber bereits beim ersten Blick in die
Regale fielen mir ganz unbekannte Titel auf, die ich mir sofort näher
anschauen musste. Obwohl die Gesamt-Ladenfläche nicht groß ist,
hatten wir ausreichend Platz zum Stöbern. Der Abstand zu anderen
Kundinnen und Kunden wurde stets eingehalten und ich musste nur
einmal etwas ausweichen.
Das Ambiente ist
hell und modern gehalten. Die Bücher sind weitestgehend nach Genre
sortiert, es gibt aber auch themenbezogene Ausstellungstische und ein
Regal mit den aktuellen Leseempfehlungen & currently readings der
Buchhändlerinnen und Buchhändler. Neben Büchern bekommt man in
der Taube aber auch sehr schöne Karten und andere süße, teils
regionale Geschenkideen & Mitbringsel. Dieser Ort lädt definitiv
zum Wohlfühlen ein. Am liebsten hätte ich mir direkt ein Buch
geschnappt und es mir in dem großen roten Ohrensessel gemütlich
gemacht. „Tatsächlich dürfen hier die Kundinnen und Kunden Platz
nehmen und einfach mal in ein Buch reinlesen, bevor sie es kaufen“,
erzählte mir Katrin, die die Buchhandlung Taube zu ihren
Lieblingsbuchläden zählt und hier öfter shoppen geht.
Als es im Laden etwas ruhiger wurde,
suchte ich das Gespräch zu den zwei anwesenden Mitarbeiterinnen. Es
ist immer wieder ein Highlight, sich mit anderen Buchliebhaberinnen
und Buchliebhabern auszutauschen, für die Bücher ebenfalls einen
hohen Stellenwert haben. Dass sie sich in der Taube wohlfühlen und
hier ihre eigenen Vorlieben einbringen können, war sofort spürbar.
Für mich war dieser spontane Abstecher
nach Waiblingen ein voller Erfolg. Ich weiß jetzt, dass buchige
Events in der heutigen Zeit möglich sind und in diesem Fall (mit
meinem Laien-Auge betrachtet) alle Hygienevorschriften eingehalten
wurden, sodass ich mich zu keiner Zeit unwohl fühlen musste. Ich
durfte nicht nur eine unheimlich sympathische und nahbare Autorin
kennenlernen, sondern auch zwei Buchhändlerinnen mit Leib und Seele
sowie eine Buchhandlung, die zum Stöbern und Wohlfühlen einlädt.
Mein Highlight war aber wohl die Begegnung mit Katrin. Wir hatten
eine tolle, bereichernde gemeinsame Zeit. Sich mit anderen
Büchermenschen auszutauschen, die auf der gleichen Wellenlänge
sind, wie man selbst, ist unbezahlbar und macht solche Erlebnisse
gleich doppelt so schön. Ich bin dankbar dafür, dass wir uns über
die bunte Büchercommunity auf Instagram gefunden haben, denn
wiedersehen wollen wir uns auf jeden Fall!
Vielen Dank an Hannah Häffner und die
Buchhandlung Taube für diese schöne Open Air Signierstunde in der
Waiblinger Innenstadt!
W E I T E R F Ü H R E N D E I N F O S
Die folgenden Verlinkungen stelle ich freiwillig zur weiteren Information zur Verfügung, kennzeichne sie hiermit jedoch als Werbung (unbeauftragt/unbezahlt).
- LinesLieblingsbücher - ein tolles, buchiges Instagram-Profil mit großartigen Lesetipps!
- Nordsee-Nacht - meine Rezension zum Debütroman von Hannah Häffner
- Buchhandlung Taube - Website und Online-Shop
- Buchhandlung Taube - auch auf Instagram aktiv
Blubbert mit mir!