Wulf Dorn blubbert über "Trigger - Das Böse kehrt zurück" | Interview


In wenigen Tagen ist es soweit! Am 8. März erscheint der neue Thriller von Wulf Dorn. Seine Fans haben hörbar nach Luft geschnappt, als vor einiger Zeit durchsickerte, dass es nach knapp 13 Jahren einen zweiten Band zu seinem Debüt-Thriller "Trigger" geben wird. Natürlich war auch ich sehr überrascht. Viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Gut, dass ich in Wulf Dorn einen sehr offenen Blubberpartner habe, der sich meiner Fragen angenommen und sie ausführlich und unheimlich sympathisch beantwortet hat. 

Lieber Wulf, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um mit mir über deinen neuen Thriller zu blubbern. Wie geht es dir so kurz vor der Veröffentlichung?
Liebe Anka, wie schön, dass wir wieder ein Interview zu einem neuen Buch machen können! In diesen Tagen fühle ich mich wie ein werdender Vater. Ich fiebere der Veröffentlichung entgegen und hoffe, dass mein "literarisches Kind" einen guten Start in die Welt haben wird. Ganz gleich, wie viele Bücher ich schon veröffentlicht habe, es ist jedes Mal dasselbe Gefühl. Ein Mix aus Angespanntheit und Vorfreude.

Für mich war es eine riesige Überraschung, als ich gesehen habe, dass eine Fortsetzung zu deinem Debüt-Thriller "Trigger" erscheint, der 2009 veröffentlicht wurde. Du hattest einer Figur aus diesem Buch bereits einen Auftritt in einem anderen deiner Thriller gegeben. Wie kam es nun dazu, dass du dich erneut mit Mark Behrendt auseinandergesetzt hast und warum gerade jetzt, 13 Jahre später?
Seit dem großen Erfolg von "Trigger" hatte ich immer wieder Zuschriften von Leserinnen und Lesern aus aller Welt erhalten, die sich nach Mark erkundigten. Fast so, als sei er ein guter Kumpel, den ich regelmäßig treffe. Das fand ich großartig! Also verschaffte ich Mark ein Comeback in "Phobia" und wir erfuhren mehr über seine Vorgeschichte und den Albtraum, in den sich sein Leben seit den Ereignissen aus "Trigger" verwandelt hatte. Am Ende blieb jedoch die wichtige Frage offen, wer Marks Lebensgefährtin ermordet hatte und vor allem warum. Ehrlich gesagt, wusste ich das lange Zeit selbst nicht, da sich der Mörder wirklich gekonnt im Dunkeln gehalten hatte. Die Frage nach der Identität des Unbekannten beschäftigte auch meine Leserinnen und Leser und wieder kamen etliche Nachfragen. Irgendwann hatte ich schließlich die Idee, dass das Geheimnis irgendwo in Marks Vergangenheit verborgen liegen muss. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass ich mich die ganzen Jahre über geirrt hatte. Bis dahin hatte ich nämlich regelmäßig bei Lesungen und in Interviews behauptet, es werde keine Fortsetzung zu "Trigger" geben. Du siehst, meine Leserschaft und die Presseleute waren in der Vergangenheit einen Schritt weiter als ich, und so heißt es jetzt: "Das Böse kehrt zurück".

Nach der rätselhaften Ermordung seiner Lebensgefährtin ist der Ex-Psychiater Mark Behrendt am Ende. Nur seiner besten Freundin Doreen verdankt er, dass er noch am Leben ist. Doch gerade, als Mark den Albtraum überwunden glaubt, kehrt der mysteriöse Mörder zurück und entführt Doreen. Er stellt Mark ein Ultimatum: Ihm bleiben knapp vier Tage Zeit, ein entsetzliches Verbrechen zu begehen. Wenn er sich weigert oder scheitert, wird Doreen sterben. Mark steht vor einer grausamen Entscheidung, und die Uhr tickt …
(Text- und Coverquelle: Heyne Verlag)

Wie fühlte sich diese "Rückkehr" für dich an und wie hast du den Schreibprozess wahrgenommen? Fiel es dir leicht, Marks Geschichte weiterzuerzählen? Wie bist du an dieses besondere Buch herangegangen?
Dieses Projekt war eine gewaltige Herausforderung! Hauptsächlich, weil ich einen Heidenrespekt vor den Erwartungen meiner treuen Leserinnen und Leser hatte, denen "Trigger" bis heute viel bedeutet. Damit setzte ich mich mächtig unter Druck und war anfangs ziemlich blockiert. Aber zum Glück ist auf meine Figuren immer Verlass. Nachdem ich sie wieder zum Leben erweckt hatte, haben sie mich einfach in ihre Welt mitgenommen. So wurde die Rückkehr nach Fahlenberg zu einem äußerst spannenden und ja, auch nostalgischen Erlebnis für mich. Denn das ist der schönste Moment beim Schreiben: Du kannst eine Geschichte noch so detailliert plotten und planen, aber sobald deine Figuren ihr Eigenleben entwickeln, führen sie dich in Neuland und du erlebst ein Abenteuer voller Überraschungen. 
 
Du hast in den letzten Jahren viele Leser*innen dazugewonnen. Können auch neue Dorn-Fans in "Trigger 2" eintauchen, ohne die Vorgeschichte zu kennen? Empfiehlst du ihnen und deinen langjährigen Leser*innen (nochmals) zu "Trigger 1" zu greifen, bevor sie "Trigger 2" lesen oder gibt es einen Rückblick im zweiten Band?
Nun ja, die Fortsetzung funktioniert schon auch eigenständig, aber sie enthält viele Anspielungen und einen Rückblick auf den ersten Roman. So entstanden zwangsläufig einige gravierende Spoiler, die sich nicht vermeiden ließen. Wer also "Trigger" noch nicht gelesen hat und das nachholen möchte, sollte das unbedingt VOR "Trigger – Das Böse kehrt zurück" tun! Deshalb erscheint zeitgleich der erste Roman noch einmal in neuer Aufmachung, selbstverständlich mit einer Leseprobe aus dem zweiten Teil. So passen beide Bücher auch optisch besser zusammen ins Regal (lacht).

Der Fall einer misshandelten Patientin wird für die Psychiaterin Ellen Roth zum Albtraum: Die Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Bei ihren Nachforschungen wird auch Ellen zum Ziel des Unbekannten. Er zwingt sie zu einer makabren Schnitzeljagd um ihr Leben und um das ihrer Patientin. Für Ellen beginnt ein verzweifelter Kampf, bei dem sie niemandem mehr trauen kann. Immer tiefer gerät die Psychiaterin in ein Labyrinth aus Angst, Gewalt und Paranoia. Und das Ultimatum läuft …
(Text- und Coverquelle: Heyne Verlag)

Die Vorfreude auf den neuen Dorn ist groß, trotzdem runzeln auch einige Leser*innen skeptisch die Stirn. Eine "Fortsetzung" nach so vielen Jahren? Kann das funktionieren?
Gerade das faszinierte mich daran. Ich fand es aufregend, nach Jahren (im Roman sind es zehn) zu den Protagonisten zurückzukehren und zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. Aus organisatorischen Gründen ist "Trigger – Das Böse kehrt zurück" bereits letzten Sommer in Italien unter dem Titel "L’Ossessione" erschienen und kam bei den Leserinnen und Lesern so gut an, dass es das Buch umgehend in die Bestsellerlisten schaffte. Da fiel mir der erste große Stein vom Herzen. Nun drücke ich Mark die Daumen, dass seine Geschichte auch die deutsche Leserschaft begeistern wird.
 
Zwischen Trigger 1 und Trigger 2 liegen 13 Jahre, in denen viel passiert ist und in denen du zahlreiche Bücher geschrieben hast. Was hat sich verändert? Welche Gemeinsamkeiten haben der Autor Wulf Dorn von 2009 und der Autor Wulf Dorn von 2022 bzw. worin unterscheiden sie sich?
Als ich seinerzeit "Trigger" geschrieben habe, arbeitete ich noch in Vollzeit als psychiatrischer Therapeut. Ich hatte nur morgens vor der Arbeit und spätabends Zeit zum Schreiben, und mein "Arbeitszimmer" bestand aus einem Schreibtisch in einer kleinen Dachkammer, wo wir die Weihnachtsdeko und sonstige Siebensachen lagerten. Damals hatte ich bereits einige Kurzgeschichten mit kleiner Auflagenzahl veröffentlicht und hoffte, dass mein erster Roman ein paar Leuten da draußen gefallen würde. Dass ich nur wenige Jahre später ein Vollzeitautor sein würde, der für Veranstaltungen bis nach Kolumbien reist, der Stephen King und viele weitere seiner literarischen Vorbilder trifft, und der eine treue Leserschaft in aller Welt hat, hätte ich mir nicht im Traum vorzustellen gewagt. Das alles bedeutet mir viel und natürlich freue ich mich über den Erfolg und die Popularität meiner Arbeit. Aber letztlich steht für mich bis heute das Erlebnis des Schreibens an erster Stelle. Das hat sich nie verändert. Dieses Gefühl, wenn du eine neue Geschichte in dir entdeckst und neue Charaktere kennenlernst ... Auch wenn das für einen Autor unpassend klingen mag, aber das lässt sich nicht mit Worten beschreiben.

Wenn du die Möglichkeit hättest, deinem 2009er-Ich eine Nachricht aus der Zukunft zu schicken, was würde sie beinhalten?
Bleib dir und deinen Wurzeln treu, dann sehen wir uns so wie heute in 2022 wieder. Dazu gehört auch, dass du das Buch über unheimliche Kinder schreibst, das dir 2017 einfallen wird. Die Kritik wird es vielleicht nicht ausnahmslos gut finden, weil du damit aus der Schublade steigst, in die man dich stecken wird, aber dir wird es wichtig sein, die Geschichte zu erzählen – und irgendwann wird sie dann aktueller denn je werden.
 
Auf der Verlagsseite steht, dass "Trigger - Das Böse kehrt zurück" Teil der "Trigger-Reihe" ist. Planst du weitere Bände oder wird es bei dieser einen Fortsetzung bleiben?
Im Anbetracht meiner Antwort auf deine erste Frage bin ich jetzt vorsichtiger mit meinen Aussagen. (lacht) Bis jetzt soll der Begriff "Reihe" die neuen Leserinnen und Leser informieren, dass es einen ersten und einen zweiten "Trigger"-Roman gibt. Aktuell arbeite ich an einem neuen Jugendroman und parallel dazu am Entwurf für einen All-Age-Thriller. Irgendwann werde ich bestimmt wieder zu Mark zurückkehren – und auch zu Jan Forstner, der in der Fortsetzung eine Gastrolle hat – aber noch gibt es dazu keine konkreten Pläne. Momentan folge ich gerade einer neuen Figur in ihre Welt, die ganz anders, aber wieder sehr düster und aufregend ist. Ich hoffe, wir treffen uns nach meiner Rückkehr von dort für ein weiteres Interview wieder.
Bis dahin wünsche ich dir und deinen Leserinnen und Lesern alles Gute. Bleibt gesund und habt weiterhin Freude am Lesen! Neben dem echten Leben ist das immer noch die schönste Art, Neues zu entdecken und Abenteuer zu erleben, oder?

Vielen Dank, lieber Wulf. Ich wünsche dir für "Trigger - Das Böse kehrt zurück" einen erfolgreichen Verkaufsstart und ganz viele begeisterte Leser*innen!

... doch das kann ich ihm eigentlich auch persönlich sagen, oder? Ich kann mir vorstellen, dass auch euch noch einige Fragen unter den Nägeln brennen. Deshalb habe ich Wulf Dorn zu einem gemütlichen Live-Geblubber auf Instagram eingeladen.

Am Freitag, den 4. März 2022 treffen wir uns um 19:00 Uhr zu einem spannenden & gemütlichen Livestream auf meinem Instagramprofil. Ihr seid alle herzlich eingeladen vorbeizuschauen und dürft aktiv mitblubbern. Fragt Bestsellerautor Wulf Dorn Löcher in den Bauch und lauscht ihm, wenn er aus dem Autoren-Nähkästchen plaudert.

Ich freue mich sehr - sowohl auf "Trigger - Das Böse kehrt zurück" als auch auf unser Live-Geblubber!


Wulf Dorn bei Instagram |  Facebook  |  Twitter  |  Ankas Geblubber


Blubbert mit mir!

  


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