Redebedarf | Bodyshaming im Charlotte Link Roman?

Heute habe ich mal Redebedarf und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Meinung in den Kommentaren mit mir teilt.

Obwohl ich sowohl den Plot als auch den Stil mochte, habe ich "Ohne Schuld" von Charlotte Link nach 220 gelesenen Seiten abgebrochen.

Nachdem zum wiederholten Mal über das eindeutige Mehrgewicht einer Protagonistin gesprochen und geurteilt wurde, wurde es mir zu bunt. Dass Xenia von ihrem fürchterlichen Ehemann mehrfach aufgrund ihres Aussehens beleidigt und verurteilt wird, gehört zur Entwicklung der Geschichte dazu und ist für mich zwar schwer zu ertragen, dennoch plotrelevant. Dass erzählt wird, dass sie aufgrund ihres Mehrgewichts schnell aus der Puste ist oder eine Zug-Toiletten gut ausfüllt, dient der Beschreibung und ist ebenfalls noch akzeptabel. Dass jedoch zusätzlich immer wieder darauf herumgeritten wird, dass sie dick ist und eine Wertung stattfindet, hat mich schlussendlich massiv gestört und geärgert.
Beispiel auf S. 221:
"Während Colin in dem unbequemen Sitz kein Auge zugemacht hatte, war Xenia schließlich in einen tiefen, erschöpfen Schlaf gefallen. Trotz ihrer nicht unerheblichen Körperfülle war es ihr gelungen, sich zusammenzurollen; sie lag wie ein großer, teigiger Kloß neben Colin und atmete tief."
Auf der gleichen Seite: "Von Weitem dachte Colin, dass sie wirklich unförmig aussah, und das weite, bodenlange Folklorekleid, mit dem sie ihre Pfunde zu verhüllen suchte, machte es auch nicht besser. Erst im Näherkommen sah man ihr hübsches Gesicht, die schönen großen Augen und ihre glänzenden dunklen Haare. Fünfzehn Kilo weniger, dachte Colin, und sie wäre eine Schönheit."

Wie seht ihr das?

Wäre euch hier auch die Hutschnur geplatzt oder stören euch solche Aussagen nicht?


Blubbert mit mir!

  

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