[Rezension] Um die Ecke geküsst - Meg Cabot


· Titel: Um die Ecke geküsst (Original: The Boy Next Door)
· Autor: Meg Cabot (Übersetzt von Andrea Brandl)
· Taschenbuch: 512 Seiten
· Verlag: blanvalet (Juli 2010)
· ISBN: 978-3-442-37541-7
· Genre: Frauenroman, Chick-lit
· Preis: 8,95 Euro




Reiheninfo:
(1) Um die Ecke geküsst (The Boy Next Door)
(2) Der will doch nur spielen (Boy Meets Girl)
(3) Aber bitte für immer (Every Boy's Got One)


K U R Z B E S C H R E I B U N G

Melissa Fuller ist Single, lebenslustig, hilfsbereit. Und so urplötzlich auf Paco, den Hund ihrer alten Nachbarin, gekommen, die überfallen wurde und im Krankenhaus liegt. Job und Hund? In New York? Mel braucht dringend Hilfe. Also kontaktiert sie Max, den einzigen Verwandten ihrer vermögenden Nachbarin. Doch Max möchte lieber seinen Urlaub mit einem weiteren Supermodel genießen, ohne seine erblichen Interessen zu vernachlässigen. Gut, dass John ihm noch einen Gefallen schuldig ist. Also gibt sich John als Max aus und versorgt den Hund. Theoretisch sind alle Probleme jetzt gelöst, doch in der Praxis fangen sie gerade erst an: Denn John verliebt sich in Mel, und Mel legt sehr viel Wert auf Ehrlichkeit – das Einzige, was John ihr nicht bieten kann …
Textquelle: blanvalet

A N K A S   G E B L U B B E R

Mir war einfach danach - und "Um die Ecke geküsst" kam genau im richtigen Moment!

Wie ihr nach meinen bisherigen Rezensionen erahnen könnt, bin ich keine große Freundin der typischen Frauenromane. Meist sind mir die Charaktere zu oberflächlich, die Typen zu glatt und die Geschichte zu gestellt und vorhersehbar. Ab und an überkommt es mich aber und ich habe Lust auf eben solch einen Kitsch-Schmalz-Comedy-Klischee-Frauenroman.

Janine hat meine Lust auf Chick-Lit dann auf die Spitze getrieben, als sie von der E-Mail-Reihe von Meg Cabot berichtete. Ich steh ja unheimlich auf Romane, die z.B. im E-Mail Stil verfasst sind. Ob Daniel Glattauers "Gut gegen Nordwind" oder Cecelia Aherns "Für immer vielleicht" - ich war jedes Mal aufs Neue begeistert. Deshalb war mir klar, dass ich unbedingt mal in diese Reihe von Meg Cabot hineinschnuppern möchte. Janine hat gemeint, dass es egal ist, mit welchem Band man beginnt, denn einen richtigen Zusammenhang haben die Bücher nicht. Der Zufall (oder das Schicksal?) wollte es, dass mir die liebe Linda (sie ist neu im Blogger-Land, schaut doch mal bei ihr vorbei! Sie freut sich sicher über euren Besuch!) bei Lovelybooks eine Tauschanfrage geschickt hat und ich in ihrem Tauschregal auf Band 1 und Band 2 eben dieser E-Mail-Reihe gestoßen bin. Nach einem super sympatischen Mailaustausch erreichten mich drei Tauschbücher und schwupps, waren bereits die ersten Seiten von "Um die Ecke geküsst" gelesen.

[Puuh, wat für ein laaanges Intro! Seid ihr noch da?]

Anfangs war mir Mel nicht so richtig sympatisch. Der Roman beginnt mit einer e-Mail der Personalabteilung des New York Journels, der Zeitung, für die Mel die Klatschkolumnen schreibt. In dieser e-Mail wird Mel ihre Unpünktlichkeit vorgeworfen. Für mich ist Unpünktlichkeit (vor allem im JOB!) ein absolutes No-Go und macht die Hauptprotagonistin nicht gerade sympatisch. Als ich dann aber erfuhr, warum Mel nicht rechtzeitig an ihrem Schreibtisch sitzen konnte, bröckelte die Mauer und ich begann sie ein bisschen ins Herz zu schließen. Ihre alte Nachbarin wurde in ihrer Wohnung überfallen und niedergeschlagen. Mel musste den Krankenwagen alamieren, der Polizei Bescheid geben und sich nun um die zwei Katzen und den großen Hund Paco (der im Übrigen nichts mit dem Hund auf dem Cover gemein hat!) kümmern. Sie möchte ihren Job aber nicht gefährden und versucht Kontakt zum einzigen Verwandten der alten Dame aufzunehmen. Ihr Neffe Max Friedlander ist ein berühmter Fotograf, der für sein nacktes Selbstportrait oder für exklusive Model-Shootings bekannt ist. Ein Frauenheld wie er im Buche steht. Doch auf Mels e-Mail reagiert er sehr besorgt und verspricht sofort vorbeizukommen. Was Mel nicht weiß, Max verbringt lieber einen sonnigen Urlaub mit einem heißen Model und schickt stattdessen einen alten Kumpel, der im noch einen Gefallen schuldet. John gibt sich nun als Max aus und da er eine Schwäche für rothaarige Frauen hat, schlägt sein Herz auch bald für die rothaarige Mel. Auch Mel ist ganz angetan von ihrem neuen Nachbar...

Eine absolute Kitsch-Geschichte, die glatt, besetzt mit Matthew McConaughey und Drew Barrymore (mit roten Haaren!), aus Hollywood stammen könnte. Die Handlung ist von Anfang an vorhersehbar, man ahnt, was passiert und auf welchen Höhepunkt die Story zuschliddert, aber das ist ja nicht negativ, sondern gewollt und gut so. Hier wird weder mithilfe einer ausgeklügelten Geschichte, noch mit bunten Überraschungen geglänzt, sondern mit einer witzigen Leichtigkeit und einer leichten Portion (Wort-)Witz.

Dieser Roman besteht zu 100% aus e-Mails. Der schriftliche Gedanken-Austausch findet aber nicht nur zwischen Mel und John statt, sondern auch zwischen Mels Kollegen, ihren Freunden und ihren Eltern. Auch Johns Verwandte kommen zu Wort. So weiß der Leser meistens mehr als Mel und hat von Anfang an den Durchblick bei den Verwirrungen rund um Max Friedlander, John, Mel und natürlich Paco.

Mich hat dieser kurzweilige Roman rund um gut unterhalten. Mel wurde mir durch ihre Tierliebe und ihren Kuhflecken-Schlafanzug immer sympatischer. Auch mit ihren Ambitionen, mehr als nur eine Klatschreporterin sein zu wollen, konnte sie bei mir Pluspunkte sammeln.

John fand ich mit seinem ersten Auftritt bereits schnuckelig. Besonders sein Verhältnis zu seiner schwangeren Schwägerin hat mich immer wieder zum Schmunzelhasen werden lassen.

Mels Kollegen Nad(ine), Dolly, Aaron, Tim und Co. fand ich ganz nett und unterhaltsam. Ihr Getratsche auf der Damentoilette konnte ich mir lebhaft vorstellen und hätte gern mal Mäuschen gespielt. So habe ich ja nur die Mails gelesen, die danach ausgetauscht wurden.

Erfrischend waren auch die besorgten e-Mails von Mels Mutter, die nun auch endlich im World Wide Web angekommen ist.

Dass dieses Buch 520 Seiten umfasst, ist mir beim Lesen gar nicht aufgefallen. Es liest sich flott und mit einer frischen Leichtigkeit, die Lust darauf macht, selbst in die Tasten zu hauen und seine Freunde mit E-Mails zu bombadieren. Nur auf den letzten 50 Seiten schwächelte meine Motivation und ich war kurz davor, die Mails zu überfliegen. Doch ich habe durchgehalten und es nicht bereut.

Wenn ihr nach dem Lesen meiner Rezi nun noch unschlüssig seid, dann werft doch noch mal einen Blick auf dieses knallige und süße Cover. Spätestens jetzt wandert "Um die Ecke geküsst" sicherlich auf die ein oder andere Wunschliste!

P.S. der englische Titel "The Boy Next Door" gefällt mir übrigens viel besser als der deutsche!


Kommentare

  1. Hmmm, klingt so als wäre das was für mich ... Bin eigentlich auch nicht so der Chicklit-Fan, aber manchmal so zwischendurch ... Den Titel notier ich mir mal - allerdings den englischen Originaltitel ;-)

    Danke für die ausführliche Rezension!

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