< --- "Wir sprechen heute Abend über Angst" - Lesungsbericht Wulf Dorn
A N K A S G E B L U B B E R
Wulf Dorn versteht es, ohne große Hilfsmittel oder "Special-Effects" eine wahnsinnig gruselige und spannende Atmosphäre zu schaffen. Er weiß, wo er seine Leser abholen muss und spielt mit ihren natürlichen, alltäglichen Ängsten, die in jedem von uns schlummern. So gelang es ihm bereits mit einer seiner ersten Szenen, in der der kleine Harvey spätabends aus seinen Träumen aufschreckt, weil er glaubt, ein unbekannter Mann klopft an sein Kinderzimmerfenster im ersten Stock, einen kribbeligen Nervenkitzel in mir auszulösen. Harveys Angst und Sarahs Unruhe übertrugen sich direkt auf mich und so schlich ich zitternd und mit schnell pochendem Herzen an Sarahs Seite in Harveys Zimmer. Während Sarah ihre Angst überwinden und nachsehen kann, hätte ich mich am liebsten unter der Bettdecke verkrochen.
Aufgrund des leicht und schnörkellos gehaltenen Schreibstils und der sehr kurzen Kapitel, erreicht der Thriller eine rasante Geschwindigkeit, bei der die Seiten nur so fliegen. Die Spannung tat ihr Übriges dazu, dass ich "Phobia" nur schwer wieder zur Seite legen konnte. Viel zu schnell flogen die Seiten an mir vorbei, so dass ich mich immer wieder bei dem Versuch erwischte, langsamer zu lesen, um dieses aufregende Lesevergnügen noch ein Stück weit in die Länge zu ziehen. Doch irgendwann war es mit meiner Selbstdisziplin dahin und die spannende Jagd durch das winterliche London ging weiter.
Immer wieder gewährt Wulf Dorn seinen Lesern aber auch einen Blick auf seinen Antagonisten. Wieso tut er das? Wer ist er wirklich? Was steckt hinter seinem perfiden Plan?
Als die letzten 100 Seiten vor mir lagen, holte ich noch einmal tief Luft und bereitete mich auf den großen, spannenden Showdown vor, den ich von Wulf Dorn bisher gewohnt war.
Langes Geblubber - kurzer Sinn! Mit "Phobia" konnte mir Wulf Dorn ein weiteres Mal spannende Lesestunden bescheren. Ich spürte das unheimliche Kribbeln im Nacken zu jeder Zeit und auch die Gänsehaut, die schon zu Beginn über meine Arme gekrochen war, verschwand erst am Ende.
·
Medium: Hardcover (400 Seiten)
·
Verlag: Heyne Verlag (September 2013)
· ISBN: 978-3-453-26733-6
· Genre: Thriller, Psychothriller
·
Preis: 19,99 Euro
Weitere
Bücher des Autors:
K U R Z B E S C H R E I B U N G
Angst hat ein Zuhause
Eine
Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater
erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise
nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft,
ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen
Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der
Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann
wissen kann.
Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …
Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …
B U C H T R A I L E R
A N K A S G E B L U B B E R
Endlich
hat das Warten ein Ende! Mit "Phobia" präsentiert der erfolgreiche Thrillerautor
Wulf Dorn sein neuestes Psychospiel auf internationalem Boden...
Schon
nach den ersten 30 Seiten hatte Wulf Dorn es wiedermal geschafft: Ich war
mittendrin in seiner Geschichte und gruselte mich, bis zum Anschlag. Nachdem
ich im ersten Kapitel seinen Antagonisten bei einem grausigen Mord beobachten
konnte, lernte ich im zweiten seine Protagonistin Sarah Bridgewater kennen.
Sarah ist liebende Ehefrau und Mutter des 6-jährigen Harvey. Aufgrund einer
psychischen Angst-Erkrankung hat sie ihre Arbeit aufgegeben und verbringt
seitdem viel Zeit in ihren eigenen 4 Wänden. Doch was passiert, wenn ihr ihre
vertraute, sichere Umgebung von einem Tag auf den anderen keinen Schutz mehr
gewähren kann und ein Unbekannter in ihr Haus eindringt? Dieser Unbekannte mit
dem grausig vernarbten Gesicht, gibt sich als Sarahs Mann Stephen aus, der sich
zu diesem Zeitpunkt auf einer Geschäftsreise befindet.
Für
Sarah beginnt ein Albtraum. Was will dieser Verrückte von ihr? Was hat er mit
ihrem Mann angestellt? Der Unbekannte trägt nicht nur Stephens Anzug und fährt
sein Auto, nein, er scheint auch noch alles über Sarah und ihre kleine Familie
zu wissen...
"Die Angst war aus der Stille
gekommen. Als habe sie auf den richtigen Moment gelauert, um dann mit aller
Macht über sie und ihre Familie hereinzubrechen."
S. 23
Wulf Dorn versteht es, ohne große Hilfsmittel oder "Special-Effects" eine wahnsinnig gruselige und spannende Atmosphäre zu schaffen. Er weiß, wo er seine Leser abholen muss und spielt mit ihren natürlichen, alltäglichen Ängsten, die in jedem von uns schlummern. So gelang es ihm bereits mit einer seiner ersten Szenen, in der der kleine Harvey spätabends aus seinen Träumen aufschreckt, weil er glaubt, ein unbekannter Mann klopft an sein Kinderzimmerfenster im ersten Stock, einen kribbeligen Nervenkitzel in mir auszulösen. Harveys Angst und Sarahs Unruhe übertrugen sich direkt auf mich und so schlich ich zitternd und mit schnell pochendem Herzen an Sarahs Seite in Harveys Zimmer. Während Sarah ihre Angst überwinden und nachsehen kann, hätte ich mich am liebsten unter der Bettdecke verkrochen.
"Kinder wissen noch nicht viel
von den wahren Schreckgestalten, die jenseits der dunklen Fensterscheibe auf
sie lauern. Von den Ängsten, die weitaus komplexer sind als jeder schwarze Mann
und jedes noch so grässliche Monster. Denn sie haben kein Gesicht, keine
Gestalt, so sehr man auch versucht, sie beim Namen zu nennen."
S. 37
Aufgrund des leicht und schnörkellos gehaltenen Schreibstils und der sehr kurzen Kapitel, erreicht der Thriller eine rasante Geschwindigkeit, bei der die Seiten nur so fliegen. Die Spannung tat ihr Übriges dazu, dass ich "Phobia" nur schwer wieder zur Seite legen konnte. Viel zu schnell flogen die Seiten an mir vorbei, so dass ich mich immer wieder bei dem Versuch erwischte, langsamer zu lesen, um dieses aufregende Lesevergnügen noch ein Stück weit in die Länge zu ziehen. Doch irgendwann war es mit meiner Selbstdisziplin dahin und die spannende Jagd durch das winterliche London ging weiter.
Sarahs
Mann bleibt verschwunden, während sich der verrückte Unbekannte immer weiter in
ihr Leben schleicht und anscheinend jeden ihrer nächsten Schritte bereits zu
kennen weiß. Doch Sarah ist nicht allein. Mark Behrendt, den alle Fans des
Autors bereits aus seinem Debütthriller "Trigger" kennen, geht den
Weg mit ihr gemeinsam, obwohl auch er vom Leben stark gezeichnet ist. In einer
kurzen Rückblende erfuhr ich vom schrecklichen Unfalltod seiner Freundin und
seiner daraus resultierenden Depression. Alkohol, Selbstvorwürfe und die vor
seinem inneren Auge immer wiederkehrenden Bilder hatten ihn in ein tiefes,
dunkles Loch gestürzt.
Immer wieder gewährt Wulf Dorn seinen Lesern aber auch einen Blick auf seinen Antagonisten. Wieso tut er das? Wer ist er wirklich? Was steckt hinter seinem perfiden Plan?
Als die letzten 100 Seiten vor mir lagen, holte ich noch einmal tief Luft und bereitete mich auf den großen, spannenden Showdown vor, den ich von Wulf Dorn bisher gewohnt war.
Es
dauerte ein paar Tage, bis ich mich mit seinem gewählten Ende anfreunden
konnte, denn ich hatte etwas komplett anderes erwartet. Tatsächlich war ich im
ersten Moment, beim Umblättern der letzten Seite, etwas enttäuscht, doch
bereits am nächsten Tag begann es in meinem Kopf zu rattern. Ich griff erneut
zum Buch, las einzelne Passagen ein weiteres Mal und stellte fest, dass der
Thriller auf eine etwas andere Art und Weise als erwartet, in mir nachwirkte.
Mir schlotterten nicht die Knie, nein, ich wurde nachdenklich. OK, mit dem ein
oder anderen Punkt (wie z.B. der großzügigen Spende) kann ich mich immer noch
nicht so ganz anfreunden, doch die allerletzten Sätze ließen mich dann doch
wieder wohlig erschaudern. Geht es weiter mit Mark Behrend? Für meinen Geschmack
hat er neben Sarah nicht ausreichend Platz bekommen. Gern würde ich mehr über
ihn, seine Vergangenheit und seine Zukunft erfahren. Das Ende lässt hoffen...
"Es war immer bequemer, Menschen
in Schubladen zu stecken, als nach den Gründen für ihr Handeln und ihre
Wesensart zu fragen."
S. 364
Langes Geblubber - kurzer Sinn! Mit "Phobia" konnte mir Wulf Dorn ein weiteres Mal spannende Lesestunden bescheren. Ich spürte das unheimliche Kribbeln im Nacken zu jeder Zeit und auch die Gänsehaut, die schon zu Beginn über meine Arme gekrochen war, verschwand erst am Ende.
Der
deutsche Autor beweist, dass er sich auch auf internationalem Boden sicher
bewegen kann und dafür nicht auf spektakuläre Effekte zurückgreifen muss.
Obwohl ich das gewohnte Fahlenberg zwischendurch ein bisschen vermisste,
gewöhnte ich mich an das winterliche London als atmosphärischen Schauplatz.
Mit
seinem überraschend ruhigen Ende, regt der Autor zum Nachdenken an - hier
stellt sich die Frage, ob es für den ein oder anderen passionierten Thrillerleser
nicht eine Spur zu viel Weichspüler war. Ich kann es mittlerweile akzeptieren
und fiebere schon jetzt Dorns neuem Streich entgegen...
Wenn euch dieses Buch gefallen
hat, schaut euch auch mal diese Titel an:
(Ein
Klick aufs Bild leitet euch zu weiteren Infos zum jeweiligen Buch)
Weitere
Leser-/Bloggerstimmen zu "Phobia" findet ihr u.a....
... auf "Thrillertantes Bücherblog"
... bei "Die Leserin"
... in "Sarahs Welt der Bücher"
... bei den "Bookwives"
Hey,
AntwortenLöschenich glaube den Autor und das Buch "Trigger" kenen ich vom Hören Sagen. Jedenfalls kommt es mir irgendwie bekannt vor.
Deine Rezension gefällt mir wirklich gut.
Ich denke ich schaue mir das Buch mal genauer an.
liebe Grüße deine Emma
Hallo Emma!
LöschenSuper, dann bin ich mal gespannt, ob "Phobia" irgendwann den Weg zu dir findet.
Wenn ja, dann lass es mich wissen. Bin auf deine Meinung gespannt!
Liebe Grüße und danke für deinen Besuch bei Ankas Geblubber!
Anka
Hallo Anka, das hört sich wirklich sehr spannend an. Und du hast ja ein wahres Informationsmagazin um deine Rezension gebaut! *verneig* Mag besonders die Zitate. Wäre aber wohl eher ein Buch, das ich mal in der Bibliothek ausleihen würde. Jetzt musses die Bib nur noch bekommen ;)
AntwortenLöschenGruselbegeisterte Grüße
von das A&O
Hi "das A&O" ;)
LöschenGell, die Zitate haben was! Ich liebe es, wenn man beim Lesen eines Buches an einzelnen Passagen hängen bleibt, sie noch mal liest und sie schließlich notiert.
Na dann drücke ich die Daumen, dass die Bib "Phobia" fix zur Ausleihe anbietet - lesen lohnt sich!
Liebe Grüße und danke für deinen Besuch!
Anka
Hallo Anka,
AntwortenLöschendas lese ich gerade :-)
Bin aber erst auf Seite 69 (zu viel Arbeit im Moment) aber die ersten beiden Zitate, die du erwähnt hast, hatte ich mir auch schon rausgeschrieben :-)
Dann bin ich mal gespannt, wie mir das Ende gefallen wird.
Liebe Grüße
MacBaylie
Hallo MacBaylie!
LöschenOh toll! Wie weit bist du zwischenzeitlich?
Gell, die zwei Zitate waren schon sehr markant. Interessant, dass du sie auch notiert hast :)
Weiterhin spannende Unterhaltung!
Liebe Grüße und danke für deinen Blog-Besuch!
Anka
Hey,
AntwortenLöschennun habe auch ich endlich "Phobia", gelesen und kann sagen, dass mir der Roman meinen Lesemonat im Mai definitiv gerettet hat. Ich konnte das Buch ebenfalls kaum aus der Hand legen. Hier und da gab es mir dann ein bisschen zu viel Dramatik, aber ich mochte gerade die Kapitel in denen der "Fremde", genauer vorgestellt wird. Leider wurde mir erst am Ende klar, dass es sich hier wohl um eine Bücherreihe handelt. Ob ich noch andere Werke des Autors lesen werde, weiß ich noch nicht so genau :-).
viele Grüße
Emma