Tödliches Klassentreffen | Adriana Jakob

Stuttgart hat einen neuen Kommissar! „Tödliches Klassentreffen“ ist der erste Krimi aus der Feder der Stuttgarter Autorin Adriana Jakob und gleich der erste Fall bringt Kommissar Benedikt Rauch ordentlich in Bredouille.


Sehr unsanft wird er früh am Morgen vom nervtötenden Klingeln seines Telefons geweckt. Noch etwas verkatert macht er sich auf den Weg zu einem frischen Tatort, der ihm – schneller als ihm sicherlich lieb ist – sehr bekannt vorkommt. Noch vor wenigen Stunden hat er hier mit seinen ehemaligen Schulkameraden ausgelassen ein Klassentreffen gefeiert, nun ist einer seiner Schulfreunde tot. Erschlagen.

Für Ben Rauch beginnen nun die wohl unangenehmsten Ermittlungen seiner bisherigen Laufbahn als Kommissar. Seine Freunde werden plötzlich zu Verdächtigen. Zum Glück wird er sehr charmant von seiner Kollegin Dr. Sophie Hagen unterstützt, die eine Koryphäe im Bereich des Profilings ist und wesentlich mehr Feingefühl im Verhörzimmer aufweist, als Rauch. Zusammen krempeln sie das Privatleben von Rauchs ehemaligen Mitschülern um und stoßen dabei auf manch dunkles Geheimnis.

Ich bin ein großer Fan der Autorin Adriana Popescu, die sich hinter dem offenen Pseudonym Adriana Jakob verbirgt. Mit ihren Romanen hat sie sich in Windeseile in mein Herz geschrieben, ihr Schreibstil ist einfach unverwechselbar. Ich muss jedoch gestehen, dass sie mich mit ihrem ersten Krimi nicht ganz so sehr mitreißen konnte, wie erhofft. Es fiel mir insbesondere am Anfang schwer, das, was ich an Adriana Popescus Büchern so mag und was sie so einzigartig macht, wiederzufinden. Der Schreibstil ist emotionsloser, direkter und nicht so ausgeschmückt, locker, leicht und erfrischend. Es dauerte etwas, bis ich mich daran gewöhnt hatte.

Dass der Autorin ihre Figuren sehr am Herzen liegen, beweist sie nicht nur in ihren Romanen, sondern auch in ihrem ersten Krimi. Unheimlich liebevoll führt sie sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere in die Geschichte ein. Ihr Faible für Kommissar „Ben“ Rauch ist unverkennbar, aber auch seine Kollegen, wie z.B. die nerdige & sehr talentierte Frederike Jansen oder seine pubertierende Tochter Anna, bekommen – trotz ihrer nur sehr kleinen Auftritte – Tiefe und Charme. Das Zwischenmenschliche kann Adriana Jakob genauso gut einfangen & wiedergeben wie die authentischen Dialoge. Sie hat einfach ein verdammt gutes Gespür für Menschen, ihre Geschichten und ihre Gefühle.

Aber natürlich geht es nicht nur um die Charaktere, sondern auch um den Mordfall, der eigentlich in einem Krimi im Mittelpunkt steht. Die Ermittlungsarbeit war für mich nachvollziehbar, jedoch auch ein bisschen zäh. Es dauerte eine Weile, bis die Geschichte in Schwung kam. Auch wenn es für mich keine großen Überraschungen gab, hat mir die zweite Hälfte des Buches wesentlich besser gefallen. Die Spannung blieb zwar aus, aber das Tempo nahm deutlich zu. Außerdem mochte ich es, dass die Stuttgarter Autorin auch immer wieder Lokalkolorit einfließen, ihre Protagonisten bekannte Hotspots aufsuchen und bei regionalen Imbissbuden vorbeischauen ließ.

Ich bin neugierig, wie es mit unserem neuen Stuttgarter Kommissar Rauch, dem Verhältnis zu seiner Tochter, der Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Dr. Sophie Hagen (für die er eindeutig mehr empfindet als er sich eingesteht) und den anderen Sympathieträgern auf dem Polizeirevier weitergeht. Auch wenn mich der erste Fall nicht zu 100% vom Hocker hauen konnte, freue ich mich dennoch auf ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren.



W E I T E R F Ü H R E N D E   I N F O S

Taschenbuch* | 372 Seiten | erschienen am 19. Juni 2019 bei BOD | ISBN 9783748163299 | Mehr über die Autorin bei Ankas Geblubber findet ihr << HIER >>

* = dieses Buch wurde mir von der Autorin als kostenfreies Leseexemplar zur Verfügung gestellt


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