Für mich war dieses Buch mal etwas ganz anderes. Es ist eine Art Tagebuch. Das Tagebuch von Michael.
Es zeigt einzelne Szenen aus seinem Leben. Schulalltag, Familienleben und Freundschaften. Als Leser ist man hautnah dabei und entdeckt gemeinsam mit Michael, wer er ist und was dieser so vom Leben erwartet.
Michael ist schwarz und queer, weshalb sein Leben vielleicht hier und da etwas anders verläuft, als man es sich wünschen würde. Er erlebt Rassismus, Queerfeindlichkeit und toxische Männlichkeit hautnah. Alles Herausforderungen, denen ich mich nicht täglich stellen muss und doch habe ich so sehr mit Michael mitgefühlt.
Der Autor Dean Atta schreibt vieles in Versen, wir haben hier also keinen Fließtext. Für mich hat das perfekt zum Gesamtthema gepasst und ließ sich auch sehr gut lesen. Mal waren die einzelne Szenen locker geschrieben und ich habe gelacht, mal waren sie eindringlich und rührten mich zu Tränen. Es gab viel zum nachdenken und einiges wird mir gewiss noch lang im Gedächtnis bleiben. Allen voran die Empfindungen, die ich beim Lesen hatte. So sehr die Gefühlslagen von anderen Menschen mitzubekommen, verändert etwas in einem selbst.
Jedoch gibt es da auch etwas, dass Michael und mich verbindet. Wir haben beide „Halbgeschwister“ und kämpfen beide mit diesem Wort: „Halb“
„Lass Dir von niemandem einreden,
dass Du halb irgendwas bist.
Du und Anna seid
einfach Bruder und Schwester.
Lass Dir von niemanden einreden,
dass sie Deine Halbschwester ist.
Lass Dir von niemanden einreden,
dass Du halb Schwarz und halb weiß bist.
Halb zypriotisch und halb jamaikanisch.
Du bist ein ganzer Mensch.
Man ist niemals einfach nur halb und halb.“
Eine wirklich sehr emotionale Geschichte, die mir ans Herz gegangen ist. Ich habe das Buch geliebt und möchte gerne noch mehr vom Autor lesen.
W E I T E R F Ü H R E N D E I N F O S
Hardcover | 376 Seiten | erschienen im April 2023 im Katalyst Verlag | aus dem Englischen übersetzt von Olaide E. Frank | ISBN: 9783949315268
Schaut mal! Hier findet ihr ggf. mehr über den Autor Dean Atta bei Ankas Geblubber.
Weitere Stimmen zu "Der schwarze Flamingo" findet ihr u.a.
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